Größter Gas-Importeur braucht Staatshilfe
Düsseldorf -In der Gaskrise schlägt Uniper als erster großer Energieversorger in Deutschland Alarm und spricht mit der Bundesregierung über staatliche Hilfen. Das Unternehmen prüfe, wie die Liquidität der Gesellschaft weiter gesichert werden könne, teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit. Für Stabilisierungsmaßnahmen komme eine Reihe von Instrumenten in Frage kommen - wie zum Beispiel Garantie- und Sicherheitsleistungen, Erhöhung der aktuellen Kreditfazilität bis hin zu Beteiligungen in Form von Eigenkapital.
Wegen der enorm gestiegenen Gaspreise hatte Uniper schon Ende 2021 von der KfW die Option erhalten, einen Zwei-Milliarden-Euro-Kredit abzurufen. Diesen hat Uniper noch nicht in Anspruch genommen.
Uniper ist Deutschlands größter Gas-Importeur: Hunderte Stadtwerke und Energieversorger sind auf die Lieferungen des Unternehmens angewiesen. Grund für dessen Ruf nach dem Staat: Russland hat die Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 gedrosselt. Uniper erhält nur noch 40 Prozent der vertraglich zugesicherten Gasmengen von Gazprom. Deshalb muss der Konzern nun Gas zu sehr viel höheren Preisen am Spotmarkt zukaufen. Aber seine Kunden zahlen nur die zuvor vereinbarten niedrigeren Preise.
Aus diesem Grund hat Uniper nun auch seine Gewinnprognose fürs Gesamtjahr zurückgenommen und gibt bis keinen neuen Ausblick. Die MDax-Aktie lag gestern Nachmittag mit elf Prozent im Minus. pan