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Zwei Ärztezentren sollen entstehen

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Von: Edelgard Halaczinsky

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In Ober-Rosbach, angrenzend an den Recyclinghof, soll eines der beiden Ärzte- und Gesundheitszentren gebaut werden. © Lothar Halaczinsky

Zur langfristigen Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Rosbach beabsichtigt Bürgermeister Steffen Maar die Ansiedlung von zwei Ärzte- und Gesundheitszentren in Rosbach und Rodheim.

Er reagiert damit auf die wachsenden Einwohnerzahlen im Stadtgebiet und den steigenden Bedarf aller Altersgruppen nach medizinischer Versorgung.

Am Donnerstag stellte Rechtsanwalt Alexander Bechtler für die Unternehmensgruppe IWG in Gießen in der Adolf-Reichwein-Halle ein Konzept für ein mögliches Modell vor. Er stellte es unter das Motto »Raum für Medizin mit Zukunft«. Die Mitglieder der Ortsbeiräte und Ausschüsse hatten die Möglichkeit, Fragen und Anregungen zu formulieren. Es soll zwei Zentren geben, von denen eins im neuen Baugebiet »Am Belgesbaum« in Rodheim entstehen soll, das andere nördlich des Bauhofs auf dem Grundstück Dieselstraße 7-9, das die Stadt seit 2019 im Besitz hat.

Mitte 2021 hatte der Magistrat für 29 750 Euro eine Machbarkeitsstudie an die IWG Unternehmensgruppe in Auftrag gegeben. Die IWG vereint verschiedene Disziplinen bei der Entwicklung von Gesundheitsimmobilien wie Planung, Bau, Betrieb, Betreuung und Finanzierung. Für die Umsetzung des Projektes soll eine neue Objektgesellschaft »Medzentrum Rosbach v.d.H. GmbH & Co. KG« gegründet werden, die in Rosbach eine Teilfläche von 7094 Quadratmetern erwirbt und als Bauherr und Vermieter auftreten soll. In einem ersten Bauabschnitt ist die Schaffung von 2700 Quadratmetern Mietfläche vorgesehen, im zweiten Abschnitt weitere 1600 Quadratmeter.

Gewünscht ist ein Kinderarzt

Für Rodheim hat Rewe Interesse an einer kooperativen Realisierung von Verbrauchermarkt, Ärztehaus und bezahlbarem Wohnraum im neuen Baugebiet signalisiert. Es sollen medizinische Fachrichtungen angesiedelt werden, die in der Stadt bisher nicht vertreten sind. Die beiden Ärzte- und Gesundheitszentren sollen keine Konkurrenz zu den bestehenden Arztpraxen darstellen, sondern als Ergänzung verstanden werden.

Maar, der besonderes Interesse an der Ansiedlung eines Kinderarztes zeigt, zog eine Zwischenbilanz: »Mit der Vorlage machen wir einen großen Schritt zur langfristigen Sicherstellung der medizinischen Versorgung. Mit viel Vorbereitungsaufwand und vielen Abstimmungsgesprächen mit den bestehenden Praxen haben wir dieses Projekt in den letzten Monaten vorbereitet.« Er freue sich, mit der IWG einen Partner gefunden haben, der langfristig den Betrieb sicherstellen werde.

Gespräche mit den in Rosbach und Rodheim niedergelassenen Ärzten, Trägern von Gesundheitsunternehmen und Facharztpraxen in umliegenden Kommunen hätten bereits seit 2020 stattgefunden und zeigten positive Resonanz. Einige Ärzte hätten Interesse an einer Praxisverlegung.

Sie wurden ferner nach ihrer Meinung bezüglich fehlender oder unterbesetzter Fachrichtungen befragt. Vermisst wird insbesondere ein Kinderarzt, aber auch Fachärzte für Dermatologie, Orthopädie und Innere Medizin. Gewünscht werden auch mehr Ergo- und Physiotherapeuthen. Die endgültige Entscheidung obliegt der kassenärztlichen Vereinigung, um Überversorgungen zu vermeiden.

Aktuell sind sechs Hausarztpraxen, vier Facharztpraxen und vier (Fach-)Zahnarztpraxen in der Stadt angesiedelt.

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