Auszeichnung für Gesamtschule

Ortenberg (pm): Mit einer wichtigen Auszeichnung beendete die Gesamtschule Konradsdorf ihr Schuljahr und startet so auch ins neue. Die GSK nennt sich jetzt »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage«.
Landrat Jan Weckler überreichte im Rahmen einer kleinen Feierstunde die Urkunde und nahm in einer kurzen Ansprache Bezug zu aktuellen politischen Ereignissen und betonte die Wichtigkeit von schulischem Engagement und mutiger Positionierung gegen Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten. Ausdrücklich bedankte Weckler sich bei der Schülerschaft der Gesamtschule für ihr Engagement und betonte die enorme Bedeutung von Mut und Eindeutigkeit in einer Zeit von zunehmender Beliebigkeit und mangelnder Zivilcourage.
Die Schülerin Sarah Dylla aus der Stufe Q2 machte in ihrer Rede überzeugend deutlich, warum ihre Schule die Bezeichnung und Auszeichnung »Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage« verdient hat. Sie führte die Aktivitäten der Schüler und Kollegen auf, die die Schule in besonderem Maße auszeichnen.
So benannte sie die fünftägige Buchenwald-Fahrt, in der engagierte Schüler und Lehrer jedes Jahr in einer intensiven Projektarbeit die Möglichkeit haben, die »komplexe Geschichte des Holocaust zu erarbeiten« und sich in vergangene Ereignisse einzufühlen. Intensiver als im Geschichtsunterricht würden Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart hergestellt, durch praktische Erfahrungen lernten die Teilnehmer, ihren Auftrag zu erkennen, »auch die kleinsten Funken von Rassismus zu ersticken«.
Als weiteres Beispiel benannte die Rednerin die DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache), die seit 2015 an der Gesamtschule bestehen. In diesen Klassen unterrichten Lehrer, unterstützt von engagierten Paten-Schülern, ausländische Schüler unterschiedlicher Herkunft in der deutschen Sprache, machen sie fit, möglichst schnell im Regelunterricht mitarbeiten zu können. Auch in diesem Zusammenhang werde den Paten-Schülern deutlich, dass ihnen die Aufgabe obliegt, »den ihnen anvertrauten Schülern die Kultur Deutschlands näher zu bringen, sie zu integrieren und ihnen das Gefühl zu geben, sie seien hier angekommen und willkommen«.
Eine weitere Schülergruppe der Stufe E unter der Leitung von Maximilian Simon hatte in einem Großprojekt alle Schüler der Schule aktiv erfahren lassen, welche Auswirkungen Ausgrenzung und Stigmatisierung haben können - am Beispiel der Trennung der Schülerschaft in Menschen mit hellen und dunklen Haaren wurde schnell deutlich, wie es sich anfühlt, zur »falschen Gruppe« zu gehören.
Der schon traditionelle Red-Hand-Day ist ein weiterer Beitrag der Schule, der mit Aktionen und Informationen in Zusammenarbeit mit UNICEF jährlich am 12. Februar an das Schicksal von Kindersoldaten erinnert und zu Engagement ermutigt.
Die Schülerschaft der Gesamtschule Konradsdorf hat in einer schriftlichen Abstimmung mit 86,2 Prozent entschieden, eine »Schule ohne Rassismus - eine Schule mit Courage« sein zu wollen - das sind von 1246 Schüler stolze 1074 Schüler.