Bagger gehören schon zum Ortsbild

In Petterweil sind seit fast einem Jahr die Straßenbauer aktiv. Derzeit graben die Bagger an der Sauerbornstraße, die vom Ortseingang bis zur Kreuzung mit der Alten Heerstraße gesperrt ist.
W ie geht eigentlich Baustelle? Die Menschen in Karben, besonders aber die in Petterweil, wissen es längst. Im März 2021 begannen in Karbens westlichstem Stadtteil verschiedene Baumaßnahmen. Als Erstes wurde die Ortsdurchfahrt Alte Heerstraße/Rodheimer Straße saniert. Kaum war dort Ruhe eingekehrt, nahmen die Planer das »Schlagloch-Festival« Sauerbornstraße ins Visier. Seit November des vergangenen Jahres ist die nach Osten verlaufende Straße (K9) zwischen dem Ortseingang und der Kreuzung Alte Heerstraße gesperrt. Nach einer Pause über den Jahreswechsel rollen wieder täglich die Bagger.
»Die Petterweiler haben sich, was Baustellen betrifft, mittlerweile ein dickes Fell zugelegt«, sagt Ortsvorsteher Dennis Vesper (SPD). »Im Gespräch mit den Menschen höre ich kaum Beschwerden. Alles geht seinen geplanten Gang.«
Ab und an habe es leichte Verstimmungen wegen nicht erreichbarer Hauszufahrten oder Problemen bei der Müllentsorgung gegeben. Diese Beschwerden hätten immer sofort aus der Welt geschafft werden können. »Alle Beteiligten haben den langfristigen Nutzen für Petterweil erkannt«, hat Vesper festgestellt. Ausdrücklich lobt er in dieser Hinsicht die Zusammenarbeit der Stadt Karben. Nicht so schön seien dagegen Geschwindigkeitsüberschreitungen in der jetzt als Umgehungmöglichkeit genutzten Schloßstraße. Aber damit müsse man in dieser Situation leben, erklärt der Ortsvorsteher.
Baustelle liegt voll im Zeitplan
Die Stadt zeigt sich von dem bisherigen Verlauf der Baumaßnahmen begeistert. Der Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, Michael Soborka, und Stadtrat Stephan Theiß (CDU) sprechen von »einer reibungslosen und planmäßigen Umsetzung«. Alles sei so gelaufen, wie man es den Bürgerinnen und Bürgern im Oktober vorgestellt habe - und sogar noch etwas schneller.
»Die milde Witterung hat uns in die Karten gespielt«, berichtet Soborka. »Dadurch konnten die Bauarbeiten bereits bis Weihnachten vorangetrieben werden.« Im ersten Bauabschnitt von der Kreuzung Alte Heerstraße bis zur Kreuzung Robert-Blum-Straße/Vilbeler Straße laufe aktuell noch der Gehwegeausbau. Straßeneinmündungen und Bushaltestellen würden hier, wie auch im gesamten Baubereich, barrierefrei optimiert.
Mike Landgraf, Polier der ausführenden Baufirma Wilhelm Schütz, kann Positives über die neue Wasserleitung berichten. Diese Arbeiten sind soweit angeschlossen. »Die Kabel von YPlay, Telekom und OVAG werden direkt mit verlegt«, erklärt er. Landgraf war schon bei den Bauarbeiten in der Alten Heerstraße dabei. »Damals haben wir Frauen gesehen, die schwanger waren. Heute schieben sie ihre Kinder im Kinderwagen durch die Straßen«, erzählt er übern den Zeitraum der Arbeiten.
Einen Bauabschnitt vorgezogen
Wegen des guten Voranschreitens und freier Kapazitäten konnte der Bauabschnitt 3a vorgezogen werden. Dieser Abschnitt befindet sich ganz am Ende der 600 Meter langen Strecke, zwischen Arnsburger Straße und Heitzhöfer Straße, vor dem östlichen Ortsausgang. Deshalb läuft der gesamte Auto- und Busverkehr nun über die Schloßstraße zur Ortsmitte und von dort weiter in die entsprechenden Richtungen.
Bis zum 7. März soll dieser Abschnitt 3a fertiggestellt sein. Stephan Theiß kann dem Ganzen als direkter Anwohner auch Gutes abgewinnen. »Die Autos fehlen uns überhaupt nicht«, sagt er. »Wenn nicht gearbeitet wird, ist es hier augenblicklich sehr ruhig.« Dennis Vesper nutzt das Gespräch mit dieser Zeitung, um auf die Situation der Petterweiler Geschäfte aufmerksam zu machen. Durch ihre Lage im Baustellenbereich seien der »Nahkauf« und andere Geschäfte derzeit sehr eingeschränkt. Er ruft die Petterweiler auf: »Bitte unterstützen Sie unsere lokalen Anbieter in dieser vorübergehenden Phase.«
Bauarbeiten noch bis Jahresende
Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass die Arbeiten in der Sauerbornstraße planmäßig bis Jahresende abgeschlossen werden können. Drei Parteien sind an der Baumaßnahme beteiligt: Der Wetteraukreis mit Hessen Mobil kümmert sich um den Straßenbau (650 000 Euro), die Stadt Karben um den Ausbau der Gehwege (eine Million Euro) und die Stadtwerke übernehmen das Kanalsystem (600 000 Euro). Nach der Sauerbornstraße soll es in Petterweil mit dem Neubaugebiet »Nördlich der Fuchslöcher« weitergehen.
