Bad Nauheimer sorgt mit »Quickies« im Buch für gute Laune

Lächeln kann man erzwingen - die gute Laune kommt trotzdem. Der Bad Nauheimer Autor Stephan Valats kennt unzählige Tricks die Stress vertreiben und glücklich machen. Und so geht’s.
Ein Stift zwischen den Zähnen kann glücklich machen. Es ist ganz einfach: Den Stift quer und fest einklemmen, Mundwinkel nach oben ziehen und schon kommt das Glücksgefühl. »Das Lächeln wird erzwungen und das Gehirn ausgetrickst«, sagt der Bad Nauheimer Autor Stephan Valats. Er kennt unzählige Tricks, die für gute Laune sorgen. Ganz einfach und leicht in den Alltag zu integrieren. Über 100 davon hat er jetzt in einem Buch zusammengestellt. »Besser drauf von A bis Z: 101 Feel Good Quickies gegen Frust, Stress und schlechte Laune«
Kreativität fiel ihm schwer
Einiges ist mit wissenschaftlichen Studien untermauert. Vieles hat er selber ausprobiert, und da das sehr gut funktioniert hat, gibt er seine Erfahrungen an andere Menschen weiter. Valats kommt aus der Werbebranche, und stieß am Anfang seiner Karriere an seine Grenzen. »Ich wollte kreativ sein, die griffigen Texte fielen mir unheimlich schwer«, erinnert er sich. Sein damaliger Chef habe dann immer gesagt, er solle sich »locker machen«. Das hat noch mehr Druck aufgebaut, und irgendwann ging gar nichts mehr. »So wollte ich nicht weitermachen; musste etwas ändern«, sagt Valats. »Das Gehirn schaltet bei Stress das kreative Denken ab.« Also hat sich Valats überlegt, wie er sich bestmöglichst entspannen kann, sein Gehirn dadurch locker machen und seine Kreativität »zurückerlangt«. Er hat viel recherchiert, wissenschaftliche Studien gelesen und noch mehr selber ausprobiert - mit Erfolg: Tricks und Kniffe, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen, haben ihm geholfen, sich zu entspannen und seine Kreativität wieder zu finden. Valats arbeitet derzeit als Senior-Texter bei der Agentur »Milch & Zucker« in Gießen. »Was mir geholfen hat, möchte ich weitergeben«. Daher ist er auch als Dozent tätig und bringt unter anderem angehenden Textern bei, was man machen kann, um locker zu mehr kreativen Ideen zu kommen.
Rutschen hilft - und schaukeln auch
»Das Buch enthält Tricks, mit denen sich Gefühle zum Positiven hin verändern lassen. Ohne besonderes Vorwissen oder Hilfsmittel. »So schnell die schlechte Laune gekommen ist, so schnell kann man sie damit wieder verschwinden lassen«, meint Valats.
Seine Tipps sind für jeden geeignet, sogar für kleine Kinder. Denn jeder braucht im Alltag Momente der Entspannung. Von seinem dreieinhalbjährigen Sohn hat er deshalb gelernt: Raus auf den Spielplatz, und auch als Erwachsener rutschen oder hoch schaukeln. Das erinnert das Gehirn an unbeschwerte Momente in der Kindheit, bringt einen buchstäblich in Schwung und macht glücklich« »Das Gehirn liebt schnelle Bewegung. Der Stress und die schlechte Laune lassen merklich nach«, weiß Valats.
Das sei immens wichtig, denn anhaltender Stress und schlechte Laune seien wie Gift. »Das hält auf Dauer niemand aus«, sagt er aus eigener Erfahrung. Besonders seit der Pandemie müsse man viel tun, nicht nur körperlich, sondern auch geistig gesund zu bleiben. Entscheidend ist für den zweifachen Vater neben ausgewogener Ernährung und Bewegung an der frischen Luft, guter und ausreichender Schlaf. Wer die Anspannung und damit Verspannung merkt, dem empfiehlt der Autor Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Allerdings ohne Gymnastikmatte mit Platz, sondern »to go«.
Übung unter der Maske
Dazu soll man alle Muskeln anspannen »vom Scheitel bis zur Zehenspitze - auch das Gesicht - drei bis fünf Sekunden halten und alles dreimal wiederholen. »Der ganze Körper wird locker, man fühlt sich sofort entspannt. »Das geht sogar im Arbeitsalltag - alleine, heimlich auf dem WC oder kurz in der Teeküche«, regt er an.
Valats »Gute-Laune.Quickies« kommen in Pandemiezeiten gerade richtig: »Das kann wirklich jeder und nahezu überall«, meint er. »Das Lächeln erzwingen, wie mit dem Stift zwischen den Zähnen gehe sogar ohne Stift und gut unter der Maske: »Eine Minute lang fest die Mundwinkel anhaltend zu den Ohren ziehen - zum Beispiel beim Warten auf den Bus - schon verschwindet der Stress, und das Glücksgefühl kommt von ganz allein.«