Weniger Räume für Krankenhaus
Das größte Bauprojekt des Kreises kommt langsam voran: Doch zunächst müssen die Pläne für den Neubau des Kreiskrankenhauses Alsfeld abgespeckt werden. Denn die zuletzt genannten 98 Millionen Euro überfordern den Kreis und vom Land gibt es keine höhere Förderung. Im Juni soll die Planung stehen.
Das neue Kreiskrankenhaus Alsfeld soll günstiger gebaut werden als die letzte Kostenschätzung ergeben hat. Damit will der Kreis von den 98 Millionen Euro gut 30 Millionen einsparen, um den bislang beschlossenen Kostenrahmen zu halten.
So wird zur Zeit noch geprüft, ob Büros zusammengelegt werden können. Zudem ist eine Weiternutzung von Teilen des bisherigen Gebäudes im Gespräch. Keine Abstriche werden wohl bei Operationsbereich und den Stationen gemacht, wie Landrat Manfred Görig auf Nachfrage der Alsfelder Allgemeinen Zeitung mitteilt. Eine höhere Förderung des Landes ist aktuell nicht zu erwarten
Ziel ist es, den Neubau so zu gestalten, dass die Baukosten deutlich sinken. Denn im Herbst vergangenen Jahres hatte Landrat Manfred Görig die Kreispolitik damit überrascht, dass der Klinikbau 98 Millionen Euro statt geplanter 65 Millionen kosten soll. Als Gründe wurden die stark gestiegenen Preise in der Baubranche und ein um 5000 Quadratmeter gestiegener Platzbedarf genannt. Schon damals hatte Görig angekündigt, dass entweder vom Land mehr Fördermittel kommen müssen oder die Planung werde abgespeckt. Daran wird seither gearbeitet.
Wie Görig nun auf Anfrage mitteilte, hat die Krankenhausleitung in den letzten Monaten »sehr intensiv« die Einsparpotenziale unter die Lupe genommen. Dieser Prozess soll Anfang Mai abgeschlossen sein. Dabei sollen die Funktionalität des Krankenhauses und die Anforderungen an eine wirtschaftlich tragfähige Betriebsgröße sichergestellt werden.
Aktuell geht Görig davon aus, die Kernbereiche des Kreiskrankenhauses nur über eine Neubaulösung wirtschaftlich und infrastrukturell umgesetzt werden können. Dabei geht es um die Funktionsbereiche wie Operationssäle, Intensivstation, Röntgenbereich und Stationen. »Eine Mischung aus Alt- und Neubau wird es in diesen Bereichen nicht geben«, auch ein Verbindungstrakt ist derzeit nicht vorgesehen. Um die Kosten dennoch zu senken, wird eine Reduktion der Neubauflächen angestrebt. So können künftig Büros und Untersuchungsräume gemeinsam genutzt werden. Geprüft wird zudem, bestehende Bereiche wie die Räume für die Verwaltung weiterhin zu nutzen. Görig sagt, »wir wollen kompakter und damit kostengünstiger bauen, ohne unsere Leistungsfähigkeit oder den Service und Komfort für unsere Patienten einzuschränken«.
Dabei stehen der Kreis und die Krankenhausleitung in regelmäßigem Austausch mit dem Hessischen Sozialministerium über die Planungen. Dabei gibt es »zurzeit keine positiven Signale zur Finanzierungsunterstützung,« heißt es beim Kreis. Dennoch sei ein abgestimmtes Vorgehen wichtig, auch um die ausschreibungsrelevanten Regularien einzuhalten.
Damit will der Kreis vermeiden, später Abstimmungen vornehmen zu müssen, die wertvolle Zeit kosten. Bei der Kreistagssitzung im Dezember hatte Landrat Görig gesagt, man wolle nicht mehr als 65 Millionen Euro für den Neubau ausgeben.
Neben der Umplanung werden noch der Gesamtterminplan und die Vorgehensweise für Ausschreibungen abgearbeitet. Im Juni sollen die Ergebnisse mit den Vogelsberger Kreisgremien diskutiert werden, um dann eine Entscheidung zur Umsetzung zu treffen.