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Walter Seitz verstorben

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Von: Kerstin Schneider

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Der Homberger Ehrenbürgermeister Walter Seitz ist im 92. Lebensjahr verstorben. Damit endete ein Leben, das stets von großem Pflichtbewusstsein geprägt war. Nach dem Schulabschluss mit gerade einmal 15 Jahren hatte er gleich bei der Stadtverwaltung einen Arbeitsplatz erhalten. Mit 22 Jahren begann er als Homberger Stadtinspektor. Parallel bemühte er sich um einen Abschluss als Diplom-Verwaltungswirt.

Zurück in Homberg hatte er dann vor allem mit der Beschaffung von Wohnungen für fast 400 Heimatvertriebene zu tun. Mit 27 Jahren bewarb sich Walter Seitz für das Amt des Bürgermeisters. Er wurde gewählt und blieb 36 Jahre lang (von 1956 bis 1992) Rathauschef, immer ohne Gegenkandidaten. Damit hat er eine der längsten Bürgermeisteramtszeiten in ganz Hessen vorzuweisen. Gleichzeitig gelang es Seitz in den 1950er Jahren, die Kamax-Werke in Homberg anzusiedeln. In der thüringischen Partnerschaftsstadt Stadtroda gab es nach der Wende bei der Wahl zum neuen Bürgermeister Probleme. Seitz sprang ein und leitete zwei Jahre die Verwaltung. Er setzte seine beratende Tätigkeit in Thüringen noch einige Jahre fort. In seine Amtszeit fielen etliche wichtige Maßnahmen. Zu seinen ehrenamtlichen Nebentätigkeiten zählten die Mitwirkung im hessischen Verwaltungsschulverband, die Ausschusstätigkeit im Städte- und Gemeindebund bis hin zum Vorsitz der Arbeitsgruppe Mittelhessen.

Ferner wirkte der Verstorbene in Ausschüssen des Kreises und von kommunalen Verbänden oder im Bereich wirtschaftlicher Unternehmungen mit. Walter Seitz wurde mit dem Bundesverdienstkreuz, dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold und dem Ehrenbrief des Landes ausgezeichnet, dazu kamen die Ehrenbürgermeisterwürde und zahlreiche Anerkennungen von Vereinen. 2008 erhielt Seitz den hessischen Archivpreis.

Im privaten Bereich musste Walter Seitz, der in der Politik auf ein versöhnliches Miteinander Wert legte und Probleme auch unkonventionell anging, schwere Schicksalsschläge hinnehmen. FOTO: ARCHIV

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