Vorstand wiedergewählt

Ulrichstein-Ober-Seibertenrod (au). Nach über zweieinhalbjähriger Corona-Pause fand jetzt im Dorfgemeinschaftshaus Ober-Seibertenrod wieder eine Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsverein Ulrichstein statt. Vorsitzender Karl Weisensee wies darauf hin, dass diese Zeit von der Kommunalwahl am 14. März und der Bundestagswahl am 26. September 2021 geprägt war und ging ausführlich auf die Ergebnisse ein, die bei der Kommunalwahl nicht, aber bei der Bundestagswahl positiv für die Ulrichsteiner Sozialdemokraten ausgingen.
Die neue Fraktion arbeite konstruktiv und kollegial an der Umsetzung der Ziele. Die Ausprägung zwischen sachlicher Ansprache und persönlichen Stellungnahmen müsse man hier noch finden.
Auf die Bundespolitik eingehend wünschte er sich, dass das »Soziale« stärker herausgestellt werde. Dass Rentner zum Beispiel bei der Einmalzahlung von 300 Euro nicht berücksichtigt würden, könne er nicht nachvollziehen. Nach vorne geschaut heiße dies, dass Vermögende stärker zur Kasse gebeten werden müssten, um die zu stärken, die heute schon nicht mehr wissen, wie sie ihre Lebensmittel und die Energie bezahlen sollen. Auch auf Landes- und Kreisebene stünden spannende Zeiten bevor.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Torsten Jost führte aus, dass sich die Fraktion gut zusammengefunden habe und sehr konstruktiv arbeite. So wurden zahlreiche Anträge eingebracht, die zum Teil nur mit marginalen Änderungen eine Mehrheit gefunden hätten. Diesen Weg werde die Fraktion bei vermutlich noch angespanntener werdender Kassenlage weitergehen. Er sei gespannt, was hier die anderen Fraktionen für Vorschläge einbringen würden. Ein großes Thema sei der zwingend notwendige Anbau an den Kindergarten. Die Kosten von vermutlich über einer Million Euro stellten eine große Herausforderung für die Stadt dar.
Bei den Vorstandswahlen wurde Vorsitzender Karl Weisensee und sein Stellvertreter Wolfgang Repp einstimmig wiedergewählt. Einstimmige Ergebnisse gab es auch für Rechner Thorsten Jost, Schriftführerin Astrid Lünse sowie die Beisitzer Manfred Hofmann, Heiko Müller und Rainer Burger. Neue Revisoren wurden Gerhard Stehr und Gerhard Georg. Für die am 18. November stattfindende Kreisdelegiertenkonferenz wählte die Hauptversammlung in geheimer Wahl Christian Faust, Astrid Lünse, Rainer Burger und Heiko Müller.
Der SPD-Kreisvorsitzende Patrick Krug betonte, dass es angesichts der aktuellen Situation im Land wichtig sei, die Gesellschaft zusammenzuhalten. »Deswegen müssen zum einen diejenigen, die angesichts hoher Preise Hilfe brauchen, zielgerichtet unterstützt werden. Zum anderen müssen aber auch die wenigen, die aktuell auf Kosten vieler immer mehr Gewinne machen, endlich ihren gerechten Anteil zur Finanzierung der Krisenbekämpfung leisten«, forderte Krug. Mit Blick auf den Vogelsbergkreis erklärte Krug, dass explodierende Energie- und Baukosten auch die Kreispolitik vor Herausforderungen stellten, man aber trotzdem optimistisch in die Zukunft blicken könne. »2021 ist die Einwohnerzahl des Kreises erstmals seit langen Jahren wieder gestiegen. Das zeigt, dass wir in der Kreiskoalition die richtigen Weichen für einen modernen und zukunftsfähigen Landkreis stellen. Damit sich dieser Trend verfestigt, arbeiten wir auch weiterhin daran, dass der Vogelsberg seine Chancen und Potenziale nutzt und Menschen ein gutes Leben bietet, beispielsweise mit einer zukunftsfesten Infrastruktur, einem modernen und effizienten ÖPNV, Klima-, Grundwasser- und Umweltschutz oder einer sicheren ambulanten und stationären Versorgung«, so Krug.
Geehrt wurden Wolfgang Repp für 50-jährige, Gerhard Georg für 40-jährige und Gerhard Stehr sowie Heiko Müller für 25-jährige Mitgliedschaft.