Mehr Platz für Baugebiete

Ulrichstein (au). Einstimmig verabschiedeten am Dienstagabend die Stadtverordneten eine Stellungnahme zum Regionalplan Mittelhessen. Das Planwerk für die Landkreise Limburg-Weilburg, Lahn-Dill-Kreis, Gießen, Marburg-Biedenkopf und Vogelsbergkreis war von einem Planungsbüro in Wettenberg mit einer Stellungnahme für den allgemeinen Teil versehen worden.
Die individuelle Stellungnahme für Ulrichstein stellte Heiko Stock vom Kommunal-Beratungsbüro HS aus Lautertal im Spiegelsaal des Rathauses vor. Anwesend waren auch die Ortsvorsteher der Stadtteile, die nach der Vorstellung Gelegenheit hatten, Wünsche und Anregungen bezüglich ihres Stadtteils zu äußern.
Heiko Stock betonte, dass in dünn besiedelten ländlichen Räumen eine angemessene wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht werden müsse. So seien in der Regionalplanung überregionale Entwicklungsachsen, die über den Planungsraum hinausgehen, zu berücksichtigen. Es werde deshalb die Aufnahme den Regionalplan übergreifender Entwicklungsachsen beantragt. Für Ulrichstein werde die Entwicklungsachse Nidda - Schotten - Ulrichstein - Lautertal - Lauterbach gefordert.
Außerdem regte er die Reduzierung der geforderten Kommunenanzahl für eine interkommunale Kooperation an. Statt drei sollten auch zwei Kommunen dabei zusammenarbeiten können. Zudem soll entfallen, dass mindestens ein Mittel- oder Oberzentrum an der IKZ beteiligt sein müsse.
Ein Hauptpunkt bei den gewünschten Veränderungen war die Anpassung der Vorranggebiete (VRG) Siedlung, sowohl im Bestand wie auch bei der Planung, an die Darstellung im Flächennutzungsplan sowie an die rechtskräftig ausgewiesenen Bebauungspläne beziehungsweise bestehende Bebauung.
In fast allen Stadtteilen wurde die Umwandlung der VRG Landwirtschaft in Vorbehaltsgebiete (VBG) Landwirtschaft rund um die Ortslagen gefordert. Dadurch sollen Baugebiete möglich bleiben. Dasselbe Ziel hat die geforderte Zurücknahme von VBG Natur und Landschaft um die betroffenen Ortslagen herum.
Zwei Änderungsvorschläge gab es für die Stadtteile Kölzenhain, Feldkrücken, Helpershain und Wohnfeld, drei für Bobenhausen II. Für Ober-Seibertenrod sei die Siedlungsfläche zu niedrig, war von Ortsvorsteher Holger Becker zu hören, und so soll diese noch ergänzt werden. In Wohnfeld und Kölzenhain wurde ebenfalls je eine Fläche zusätzlich gefordert. Geändert wurde eine Fläche in Rebgeshain und auch in der Kernstadt gab es eine Änderung. Die Darstellung im neuen Regionalplan wird in Unter-Seibertenrod im bestehenden Flächennutzungsplan bereits abgedeckt, war von Ortsvorsteher Wolfgang Geiß zu hören.
Nach der Beratung verabschiedeten die Stadtverordneten die Stellungnahme zum Regionalplan einstimmig.