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Jetzt sind es zwei Kandidaten

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Von: Kerstin Schneider

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Ulrichstein (ks/pm). Zwei Bewerber haben schon bekundet, dass sie ab Dezember neuer Bürgermeister von Ulrichstein werden wollen. Der amtierende Rathauschef Edwin Schneider hatte vor Kurzem wissen lassen, er werde sich nicht mehr für eine dritte Amtszeit bewerben. Die Wahl des neuen Bürgermeisters findet dann mit der Landtagswahl am 8. Oktober statt.

Ins Rennen gehen nun vorerst der 31-jährige Steffen Scharmann aus Wohnfeld und der 47-jährige Stefan Günther aus Lauterbach-Reuters.

Als Unabhängiger antreten

Günther ist gelernter Bautechniker, verheiratet und Vater einer 13-jährigen Tochter und eines 16-jährigen Sohnes. »Sehr gerne möchte ich meine Erfahrungen aus über zehn Jahren Tätigkeit in der Bauwirtschaft sowie über zehn Jahren innerhalb verschiedener kommunaler Verwaltungen einbringen, um die Stadt Ulrichstein fit für die Zukunft zu machen«, begründet Günther seine Motivation für die Kandidatur.

Seit dem Jahr 2017 ist er Leiter des Sachgebietes Kreisstraßen innerhalb der Vogelsberger Kreisverwaltung und dort verantwortlich für ein Budget von rund fünf Millionen Euro jährlich. Mit den Vogelsberger Kommunen und Hessen Mobil arbeite er aus diesem Grund regelmäßig bei den unterschiedlichen Tief- und Straßenbauvorhaben zusammen.

Zuvor war er zunächst zehn Jahre Bauleiter bei einem mittelständischen Bauunternehmen, bevor er im Jahre 2012 als Leiter des Bauamtes zur Gemeinde Hosenfeld wechselte. Dort war er auch für den gemeindlichen Bauhof, das Schwimmbad und die Kläranlage zuständig.

Im Jahre 2017 ereilte ihn dann die Anfrage zur Übernahme der Zuständigkeit für die Vogelsberger Kreisstraßen. »Ich bin von Bürgerinnen und Bürgern sowie von Vertretern der CDU aus Ulrichstein schon vor einigen Wochen angesprochen worden, ob ich mir eine Kandidatur als Unabhängiger in Ulrichstein vorstellen könne. Nach einiger Bedenkzeit habe ich mich nun dafür entschieden und freue mich auf den Wahlkampf«, so Günther.

Er sei parteilos, freue sich aber darüber, dass sowohl die CDU als auch die Alternative Kraft für Ulrichstein (AK Ulrichstein) ihre Unterstützung bereits zugesagt hätten. Dies aber schließe für ihn nicht aus, »dass auch andere Parteien sich noch für eine Unterstützung entscheiden können«, jedenfalls biete er an, dass er auch mit den anderen Parteien ins Gespräch komme. In seiner Freizeit ist Günther nach eigenen Worten gerne sportlich aktiv und spielt unter anderem Tennis.

Der lokale Bewerber Steffen Scharmann ist bei vielen vor Ort bekannt, momentan im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit im Ausland eingesetzt. Er hatte schon vor einigen Tagen seine Absicht kundgetan, neuer Bürgermeister in Ulrichstein werden zu wollen.

Der Ortsvorsteher von Wohnfeld und Mitbetreiber eines Biobauernhofes ist seit zwei Legislaturperioden für die Freien Wähler (FW) in der Ulrichsteiner Stadtverordnetenversammlung aktiv und hat nun auch seinen Hut als Bürgermeisterkandidat in den Ring geworfen.

Er habe gut überlegt, ob er antreten soll und sich dafür entschieden. Nach einer Versammlung bei den Freien Wählern wurde die Entscheidung dann auch offiziell verkündet. Man sei übereingekommen, »dass es wieder ein Bürgermeister von hier sein sollte«, so der Kandidat.

Vor Ort gut bekannt

Der Fraktionschef der Freien Wähler, Frank Schäfer, sagte gegenüber dieser Zeitung, man freue sich über die Entscheidung von Steffen Scharmann, der auch bei der Feuerwehr aktiv ist. Zum beruflichen Werdegang: Steffen Scharmann ist angehender Doktor der Physik und arbeitet derzeit als Testingenieur für Ionentriebwerke bei der Ariane-Gruppe. Dank seiner Erfahrungen bringe er für das Amt gute Voraussetzungen mit, so Schäfer. Offiziell muss noch die Hauptversammlung der Freien Wähler den Kandidaten ernennen, aber das ist wohl Formsache. Schäfer kündigte Scharmann die volle Unterstützung der Freien Wähler an, diese sei auch von der Kreistagsfraktion zugesagt worden. »Er hat unseren vollen Rückhalt.«

Die Wahl des Bürgermeisters in Ulrichstein soll laut Beschluss der Stadtverordneten zusammen mit der Landtagswahl am 8. Oktober stattfinden. Zur Überraschung der Stadtverordneten und der zahlreichen Besucher verkündete Bürgermeister Edwin Schneider Ende Januar diesen Jahres, dass er nicht mehr für eine weitere Amtszeit antreten will. Nach langen und reiflichen Überlegungen habe er sich dazu entschlossen, sich nicht mehr für eine dritte Amtszeit zu bewerben, die ab dem 1. Dezember beginnen würde. Dies wolle er rechtzeitig bekanntgeben, damit die Politik und Interessierte rechtzeitig planen könnten. Die jetzt rund elf Jahre als Rathauschef von Ulrichstein seien »eine sehr schöne, aber auch intensive Zeit« gewesen, in der man mit allen städtischen Gremien und den Kolleginnen und Kollegen des Bauhofes und der Verwaltung viel für Ulrichstein und seine Bürgerinnen und Bürger erreicht habe.

Ende November wird Edwin Schneider 62 Jahre alt, nach einer weiteren Periode im Amt des Bürgermeistes wäre er dann 68 Jahre alt, so Schneider weiter. Im vergangenen Jahr habe es für ihn ein paar gesundheitliche Rückschläge gegeben, die er so nicht gewohnt gewesen sei. »Ein Bürgermeister muss aber mit Kraft und Hingabe arbeiten. Ob ich eine weitere Periode mit der notwendigen Intensität ausüben könnte, das kann ich derzeit leider nicht sicher beantworten.«

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Wollen ins Ulrichsteiner Rathaus: Stefan Günther (oben links) und Steffen Scharmann (oben rechts). Amtsinhaber Edwin Schneider (unten) tritt unter anderem aus Rücksicht auf die Gesundheit nicht mehr an. © Red
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IMG_5750Kopie_080323_4c_2 © Red

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