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Ganz wichtig waren Sommerkleider

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Von: Jutta Schuett-Frank

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Maria Allmeroth, Hanneliese Einloft-Achenbach und Susanne Forgel als Kolleginnen vor dem Büro des IB Polska. © Jutta Schuett-Frank

Ulrichstein-Bobenhausen (sf). Der Internationale Bund (IB) ist mit seinem Verein, seinen Gesellschaften und Beteiligungen einer der großen Dienstleister der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland. Die IB Südwest gGmbH bietet in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland eine große Vielfalt und ein weitverzweigtes Netz von gemeindenahen Bildungsangeboten, Wohn-, Beratungs- und Betreuungsformen an.

2400 Mitarbeitende sind in knapp 170 Städten und Gemeinden aktiv.

Keine leichte Kleidung im Koffer

Vor einiger Zeit gab es Aufruf nach Freiwilligen für die Ukrainehilfe. Freiwillige sollten sich dazu in Krakau beim IB Polska melden. Diesem Aufruf war Susanne Forgel aus Bobenhausen nach Absprache mit ihrem Vorgesetzten Ralf Finthammer gerne gefolgt und so saß sie vor einigen Wochen im Zug Richtung Krakau, um dort mit zwei weiteren Kolleginnen der IB Südwest gGmbH vor Ort mitzuhelfen.

»Dort sind wir sehr herzlich von der Freiwilligenkoordinatorin Agnieszka Skibinska begrüßt worden.« Nach einer kleinen Einführung und grundlegenden Informationen ging es an die Arbeit. In einem kleinen »Laden«, in dem die Geflüchteten mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Bettwäsche und Handtüchern versorgt werden, halfen die Freiwilligen beim Sortieren der Sachspenden und Abfüllen von Lebensmitteln in kleine Portionen. Unter den Freiwilligen habe man auch Ukrainer und Ukrainerinnen kennengelernt, die vor Ort anpackten, »was für die Verständigung natürlich sehr schön und wichtig ist.« Am nächsten Tag ging es ins Szafa Dobra, an eine große Sammelstelle für Kleidung in einem leerstehenden Einkaufszentrum am Rande der Stadt. Dort treffen die Spenden ein und werden nach der Sortierung an die Menschen verteilt, die in Krakau Zuflucht gefunden haben. Diese können einmal in der Woche kommen und die Kleidung aussuchen, anprobieren und mitnehmen. Vor allem Frauen suchten nach Sommersachen, die sie ja im Februar/März bei ihrer Flucht nicht mehr einpacken konnten.

Das alles ist eine logistische Herausforderung, die vor Ort aber sehr gut organisiert ist. Alle Freiwilligen seien trotz der belastenden Situation durch den Krieg und doch anstrengenden Arbeit hoch motiviert und gut gelaunt. Menschen aus verschiedenen Ländern treffen sich, um die Einrichtungen zu unterstützen. So auch einige aus den USA, die über einen Artikel in der New York Times auf die Partnerorganisation des IB Polska aufmerksam wurden.

Bereitschaft zum Spenden ist groß

Die Spendenbereitschaft sei groß, täglich kommen neue Spenden dazu. In manchen Kategorien fehlte es aber wie etwa Teenagerkleidung oder gute tragbare Schuhe. Auch Hygieneartikel werden immer wieder gebraucht.

Alles in allem war der Einsatz eine interessante und gute Erfahrung, »der uns die Möglichkeit gab, den Menschen in dieser schlimmen Lage auf ganz unterschiedlicher Art und Weise zu helfen,« so Susanne Forgel. Am späten Nachmittag und Abend blieb noch ein bisschen Zeit, die Altstadt Krakaus mit dem jüdischen Viertel Kazimierz zu erkunden. »So ist aus jeder Hinsicht Krakau eine Reise wert.«

Bei Interesse an einem Freiwilligeneinsatz kann man sich in der Facebookgruppe https://www.facebook.com/groups/475118210908519 über ein Formular melden.

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