Über WhatsApp: Betrüger gibt sich erfolgreich als Sohn aus
Osthessen (pm). »Mama? Bist du’s?« Mit diesen oder ähnlichen Formulierungen melden sich Täter beim Trickbetrug am Telefon. Sie geben sich als Verwandte, gute Bekannte oder nahe Familienangehörige aus, die sich in einer Notsituation befinden und bitten um Bargeld. Als Gründe für den finanziellen Engpass werden kostspielige Käufe - Auto, Küche, etc. - oder Notlagen - Autounfälle oder Ähnliches - genannt.
Unabhängig von der Konstellation: Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt.
Wie das Polizeipräsidium Osthessen informiert, bedienen sich die Schwindler auch in den osthessischen Landkreisen mittlerweile verstärkt bei dem Messenger-Dienst Whats-App, um an das Ersparte von Bürgerinnen und Bürgern zu kommen.
Nachricht von »neuer« Nummer
Die Betrüger schreiben ihren späteren Opfern eine Whats-App-Kurznachricht, in der sie sich als nahe Verwandte oder Bekannte ausgeben, deren altes Handy kaputt gegangen sei. Manchmal erreichte die späteren Geschädigten aber zunächst auch eine SMS in der sie aufgefordert wurden, den angeblichen Verwandten auf WhatsApp zu kontaktieren. In den Mitteilungen behaupten die Schwindler, dass die angezeigte und den Opfern bisher unbekannte Rufnummer die neue Erreichbarkeit des Angehörigen sei. Aufgrund des defekten Mobiltelefons könne der Verwandte nun nicht mehr auf sein Online-Banking zugreifen, müsse aber eine dringende Terminüberweisung durchführen. Er bitte daher um eine vorübergehende finanzielle Unterstützung, indem die potentiellen Opfer diese Überweisung an einen ihnen unbekannten Empfänger - oftmals im Ausland - durchführen sollen. Vorsicht, das ist eine Falle.
Mit dieser Masche hatten Betrüger am vergangenen Donnerstag bei einer Frau aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg Erfolg. Die Betrüger gaben sich über WhatsApp als Sohn der Dame aus und überzeugten sie, eine Überweisung in Höhe eines vierstelligen Betrags an ein ihr unbekanntes Konto durchzuführen.
Die Polizei warnt daher eindringlich:
Übergeben oder überweisen Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen oder Konten. Seien Sie skeptisch, wenn Sie eine Sofortüberweisung durchführen sollen.
Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon oder über Messenger-Dienste nicht selbst mit Namen vorstellt oder als Bekannter oder Verwandter, Bankangestellter, Polizeibeamter beziehungsweise Person der Justiz ausgibt - den Sie als solchen nicht erkennen.
Speichern Sie nicht automatisch vermeintlich »neue« Rufnummern von Kontakten ab. Versuchen Sie erst die Personen unter den Ihnen bekannten »alten« Telefonnummern zu kontaktieren.
Legen Sie den Telefonhörer auf und beenden sie Kontakte über soziale Netzwerke, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
Rufen Sie Ihre Verwandten unter der Ihnen bisher bekannten Telefonnummer oder die Polizei unter der 110 an. Scheuen Sie sich nicht, die Polizei beim Verdacht eines Betrugs zu informieren.
Mehr Infos zu Trickbetrug auf: senioren-sind-auf-zack.de.