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Schwanenteich-Damm in Gießen wird neu gebaut

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Trotz Sandsackbarriere tritt durch den maroden Damm viel Wasser aus dem Schwanenteich in die Wieseck aus. © Red

Das Gießener Gartenamt hat eine Teilsanierung des Schwanenteich-Damms verworfen. Der Damm wird komplett erneuert; der Teich wird im Herbst abgelassen und entschlammt.

Gießen (mö). Als wäre es ein eigener Bach, so stark plätscherte am Wochenende das Wasser aus dem Schwanenteich durch die Sandsackbarriere in die Wieseck. Seit einem Jahr ist der beliebte Spazierweg zwischen der Uferplattform an der THM und der Brücke über den Schwanenteich gesperrt, weil der zwischen Wieseck und Schwanenteich verlaufende Damm porös ist. Mittlerweile hat das Gartenamt eine Entscheidung getroffen, wie es weitergehen soll. »Eine Teilsanierung macht keinen Sinn. Der Damm muss auf ganzer Länge abgetragen und neu aufgebaut werden«, teilte Umweltdezernentin Gerda Weigel-Greilich auf Anfrage mit.

Das Gartenamt hatte in den letzten Monaten mehrere Varianten geprüft, darunter auch Lösungen, bei denen der Damm nur auf einigen besonders stark beschädigten Abschnitten hinter einer Spundwand saniert worden wäre. Diese Varianten sind nunmehr verworfen worden.

Die Grünen-Stadträtin kündigte die Vergabe einer Planung an. Wenn alles wie geplant laufe, wird der Teich im kommenden Herbst »gesömmert«, also trockengelegt und entschlammt. In einem Jahr könnte dann mit dem Aufbau des neuen Damms begonnen werden. »Ohne Damm gibt’s keinen Schwanenteich, den wir unbedingt erhalten wollen«, sagte Weigel-Greilich zur »Grundrichtung« der Maßnahme. Die Stadträtin geht davon aus, dass die Feinplanung auch aufwendige artenschutzrechtliche Vorgaben enthalten wird, unter anderem zu den Fledermäusen aus dem Philosophenwald, deren Jagdrevier der Schwanenteich ist.

Der Wasserverlust werde durch Zufluss aus der Wieseck und Regen ausgeglichen, obwohl die Zuführung aus dem Fluss in den künstlich angelegten Teich gemäß Wasserrahmenrichtlinie eigentlich unzulässig sei, erläutert die Dezernentin. Aber es gehe im Moment nicht anders, um ein Auslaufen zu verhindern.

Im vergangenen Frühjahr war der Wasserspiegel des Schwanenteichs an nur zwei Tagen um 15 Zentimeter gesunken, weil Wasser massenweise durch den löchrigen Dammkörper in die Wieseck abfloss. Die Stadt reagierte mit dem Einbau der Sandsäcke und einer Absenkung des Wasserspiegels.

Dass die Wiederaufnahme der vor zehn Jahren abgebrochenen Teichsanierung erneut zu Diskussionen führen wird, ist Weigel-Greilich bewusst. Das förderfähige und nach einer Fischart benannte »Pilotprojekt Bitterling« müsse »richtig kommuniziert« werden. Entzündet hatte sich die Kritik, die in einem Bürgerbegehren mündete, vor allem an der Fällung der Bäume auf dem Dammweg. Mit der Abtragung des Damms werden die Bäume, deren Wurzelwerk als Verursacherin der Schäden gilt, nun doch verschwinden.

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