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Schon im Schatten eines Weltkriegs?

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»Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts« - dieses wegweisende Wort unseres ehemaligen Bundeskanzlers Willy Brandt ist und bleibt die Seele der Friedensbewegung. Schon wieder Krieg in Europa! Trotz alledem! Wie können wir da still sein?

Still sein, wenn ein als »Sonderaktion« getarnter und umgefälschter völkerrechtswidriger Angriffskrieg auf die Ukraine eine Blutspur hinterlässt mit Hunderttausenden von Toten und Verletzten, von Millionen geflüchteten und traumatisierten Menschen? Die Menschen in der Ukraine haben selbstverständlich ein unbestreitbares Recht auf Selbstverteidigung. Und auf Empathie und solidarische Hilfe! Still sein, wenn man dieser mit immer mehr Waffenlieferungen, mit der des Schützenpanzers Marder, mit der des Leopard-Panzers bis hin zum möglichen Nachgeben des Schreis nach Kampfjets und Raketen verspricht nachzukommen?

Mit solch fortwährender Drehung an der Eskalationsspirale, deren Ende unabsehbar ist? Mit dem Ziel der Ruhe in der Ukraine? Die am Ende wohl eher einer Friedhofsruhe für uns alle gleichkommt!

Leben wir bereits im Schatten eines europaweiten Krieges oder gar eines Atomkrieges, eines dritten Weltkrieges?

Kriegen wohnt bekanntlich immer eine eigene Dynamik von grenzenloser Brutalität auf beiden Seiten inne.

Ist dieser Teufelsgeist der Barbarei und des Verbrechens einmal aus der Flasche entwichen, wer will und wer kann ihm Einhalt gebieten, ihn stoppen?

Mit seiner Gefräßigkeit verschlingt er nicht nur alles Leben, auch schon vorher wertvolle Ressourcen und lässt weltweit verhungernde Menschen zurück.

Nicht auf dem Schlachtfeld, sondern am Verhandlungstisch muss die Lösung des Konflikts gefunden werden. »Give peace a chance«, wie es in einem altbekannten Lied heißt, ist auch das Motto für unsere Mahnwache am heutigen Samstag von 10 Uhr bis 12 Uhr auf dem Marktplatz in Alsfeld.

Für Menschen aus dem nationalistischen und antidemokratischen Spektrum ist bei unserer Aktion allerdings kein Platz.

Otto Frank, Alsfeld

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