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Vereine: Dachverband statt Vorstand?

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Romrod (pm). Was tun, wenn der Vorstand in unserem Verein nicht mehr wiederbesetzt wird? Diese Frage taucht in Vereinen immer mal wieder auf. Zuletzt bei den Vorstandsmitgliedern des Fördervereins Sozialstation Romrod, als sie die Mitgliederversammlung vorbereiten, bei der es auch um die Neuwahlen des Vorstandes geht. Auf Nachfrage bei Bürgermeister Hauke Schmehl kam die Idee der Gründung eines Dachverbandes auf, um sich Organisation und Aufgaben zu teilen.

Auf der im Rahmen der Zukunftswerkstatt Kommunen organisierten Info-Veranstaltung »Gründung eines Dachvereins - auf was ist zu achten und welche Rechte und Pflichten gehen damit einher?« informierten sich dazu mehr als 20 Personen aus über zehn Vereinen. Um auch die rechtliche Seite dieser Idee abzuklären, war als Referent Rechtsanwalt Dr. Frank Weller aus der Nähe von Wetzlar eingeladen. Dr. Weller ist spezialisiert auf Vereinsrecht.

Schnell wurde klar, dass die Herausforderung der Vorstandsbesetzung wahrscheinlich nicht durch einen Dachverband gelöst werden kann. Ein Dachverband als eingetragener Verein benötigt auch einen Vorstand, die Vorstände der mindestens sieben Mitglieder, in dem Falle Vereine, würden bestehen bleiben. Erst durch eine Verschlankung der Vorstände und genauen Definition, welche Aufgaben wer übernimmt, könnte sich dieses Konstrukt tragen.

Grillfest und Direktwerbung

Für das Problem der Vorstandbesetzung wurden weitere Lösungsideen gesammelt, wie den Vorstand zu verkleinern; zu klären, was genau alles Vorstandsarbeit ist und welche Arbeit delegiert werden kann, etwa an Beisitzer oder Vereinsmitglieder; Mitglieder könnten auch je nach Fähigkeit thematisch eingebunden werden oder man organisiert den Vorstand als Team. Eine Anwesende berichtete, dass ihr Vereine gewisse Aufgaben gegen Bezahlung ausgelagert bzw. Online-Lösungen angeschafft hat und sehr zufrieden damit ist. Jeder Verein muss für sich prüfen, welche Ansätze passen.

Als sehr vorteilhaft wird gesehen, wenn man Personen direkt anspricht und für die Vorstandsarbeit zu gewinnen versucht. Die Hürden müssten niedrig liegen, ein Reinschnuppern in die Vereinsarbeit solle ermöglicht werden.

Gute Erfahrungen zur Mitgliederwerbung hat ein anderer Verein mit einem Grillfest gemacht, um die Bevölkerung einzuladen und über die Arbeit zu informieren. Nicht jeder Verein hat den Vorteil, dass das Angebot auch Nachwuchs bringt, wie etwa beim Sportverein. Hier kann es auch darum gehen, neue Themen und Angebote an den Start zubringen, wie es die Landfrauen in Zell mit ihrem Schnupper-Abo oder der Gruppe für Mädels gemacht haben. Beim Austausch nahm nicht nur der Förderverein Sozialstation Anregungen und Ideen mit. Hauke Schmehl fasste es so zusammen: Durch die Arbeit vieler Engagierter wird das soziale Leben getragen.

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