Liebesbrief im Stil von Angela Merkel
Romrod (pm). Dieser Tage fand im Schlossmuseum auf Einladung des Mehrgenerationenhauses ein Vortrag zum Thema »ChatGPT & Künstliche Intelligenz« statt.
Referent war Thomas Liebau von der Onlinemarketing-Agentur e5 media. Zwei Dutzend Personen waren gekommen, um einem kurzweiligen Vortrag zu lauschen. Zu Beginn erklärte Liebau den Gästen, was künstliche Intelligenz (KI) ist und wie sie in verschiedenen Bereichen des privaten und beruflichen Lebens bereits eingesetzt wird - etwa bei Navigationssystemen, bei der Gesichtserkennung auf dem Handy, in der Landwirtschaft oder im Militär. Er ging auf die Bedeutung von Automatisierungsprozessen ein und erläuterte, wie diese sowohl Chancen als auch Herausforderungen bringen.
Im nächsten Teilfokussierte sich der Referent auf ChatGPT, eine KI-gestützte Text- und Sprachtechnologie des Unternehmens OpenAI. Liebau zeigt den Teilnehmern, wie sie sich bei ChatGPT anmelden und was sie bei der Nutzung beachten müssen. Zudem gab er eine Einführung in die Bedienung und erklärte, wie es als nützliches Werkzeug im Alltag eingesetzt werden kann. Gut eine halbe Stunde arbeiteten die Anwesenden »live« mit ChatGPT. Eine Zusammenfassung des Romans »Effi Briest« in 25 Worten, ein Liebesgedicht im Stil von Angela Merkel, ein fiktives Bewerbungsgespräch, die Planung für den Sportverein, die Ergänzung von Texten um Emojis, die tabellarische Darstellung der Vor- und Nachteile von Bar- und Kartenzahlung, Gliederung und inhaltliche Strukturierung eines Vortrags und einiges mehr wurde erprobt.
Ein Exkurs zur KI-gestützten Bildgenerierung mit der Software Midjourney verdeutlichte die Anwendungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz. Anhand einiger Fotos und Bilder sollten die Anwesenden raten, ob die Bilder von KI oder Menschen erzeugt wurden - mitunter alles andere als einfach, denn die KI zur Bildgenerierung habe massive Fortschritte gemacht. Jüngst, so Liebau, habe sogar ein Fotograf den »Sony World Photography Award« mit einem KI-Bild gewonnen. Im Vortrag ging Liebau auch auf die Kritik an KI und KI-Plattformen ein.
Er thematisierte ethische Bedenken, Datenschutzfragen und mögliche negative Auswirkungen auf Arbeitsplätze. Zugleich betonte er die Bedeutung einer verantwortungsvollen Nutzung von KI und die Notwendigkeit, Richtlinien für ihre Anwendung zu entwickeln. Allerdings: »Die Diskussion läuft der technischen Entwicklung hinterher.«