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Pool-Billard sucht Mitspieler

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Von: Herbert Schott

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Herbert Schmidt an seinem »9 Fuß-Turniertisch« in Aktion. © Herbert Schott

Der Wunsch von Herbert Schmidt: »In Windhausen sollen bald wieder die bunten Kugeln rollen. Der passionierte Hobby-Billardspieler will eine Gruppe aufbauen und auch interessierten Kindern und Jugendlichen eine kostenlose Plattform für eine aus seiner Sicht sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.

Schmidt vertritt dabei eine eigene Philosophie. »Unsere Gesellschaft wandelt sich und die Anonymität und der Stress für jeden wird immer größer. Eigentlich widerspricht das den Grundbedürfnissen der Menschen nach Gemeinschaft, gesellschaftlicher Geborgenheit und Ausgeglichenheit«.

Hierbei spiele der Sport eine wichtige Rolle. »Die Leistungsfähigkeit wird erhöht, Stress abgebaut und das Wohlbefinden gesteigert. Man gewinnt auch Selbstvertrauen und die eigene Persönlichkeit entwickelt sich«.

Beim Billardspiel wird zudem das Konzentrationsvermögen geschult und man lernt, mit Misserfolgen umzugehen. Schmidt will mit seinem Angebot eine echte Alternative zu Spielkonsole, Handy und Social Media bieten.

Herbert Schmidt wurde in 1962 in Windhausen geboren und besuchte in Groß-Felda die dortige Mittelpunktschule und machte im Anschluss daran eine Ausbildung zum Tischler. Es folgten einige Gesellenjahre, bis diverse Krankheiten dazu führten, dass er erwerbsunfähig wurde und in seinem erlernten Beruf nicht mehr arbeiten konnte. Auch in seiner eigenen Werkstatt geht seit einigen Jahren eigentlich gehandicapt durch seine körperlichen Einschränkungen nichts mehr, sagt er im persönlichen Gespräch.

In dieser Zeit fand er zum Billard. Zunächst waren es nur das »Kneipen-Spiel«, was ihm aber nicht mehr reichte. Seit 1996 steht ein eigener Billardtisch im Haus. In den ersten Jahren hat er sich das Spiel mehr oder weniger selbst beigebracht. Im gelegentlichen Spiel mit Bekannten merkte er aber schnell, dass er nicht gut war. Herbert Schmidt wollte mehr und einfach besser Billard spielen.

Er besorgte sich Literatur, nutzte Videos und vieles mehr, um das Ziel zu erreichen. Das Buch »Kugeln lügen nicht« hat es ihm angetan. Er war fasziniert davon, wie der Lauf der Kugeln durch mathematische und physikalische Kenntnisse beeinflusst werden kann. Er merkte schnell, dass er besser wurde.

2006 wurde das gemeinschaftliche Billardspiel angefangen. Neun Jugendliche und Kinder waren dabei und die Zahl wuchs weiter. Das Interesse war groß und man trainierte viel und regelmäßig. Alles begann mit einfachen Übungen und bereits nach einem Jahr waren bereits drei Spieler auf gutem Niveau.

Es wurde Poolbillard im »Acht-Ball-Spiel« nach professionellen Regeln und nicht nach »Kneipenregeln« gespielt. Wir veranstalteten sogar einmal im Jahr ein Hausturnier, wo es Pokale gab, erzählt Schmidt. 2007 kaufte er einen großen Turniertisch, der bis heute in seinem Billardzimmer steht. Mit zunehmendem Alter der Teilnehmer schwand aber das Interesse und andere Dinge wurden für sie wichtiger.

Weltmeister-Trainer

Aber Schmidt gab- nicht auf. 2010 schloss er sich dem Billardverein Alsfeld/Neukirchen an und war drei Jahre in der Kreis- und Bezirksliga aktiv. In dieser Zeit nahm er zusätzlich am Senioren-Kadertraining bei Billardtrainer Michael Wahl in Fulda teil.

Wahl hat auch Thorsten Hohmann aus Fulda trainiert, der im »Neunball« Weltmeister wurde und später in die USA ging ist und dort als Billard- Profi lebt. Aktuell ist er Mitglied seit 2018/19 beim TV Helpershain, der eine Untergruppe Billard gegründet hat. Mit rund 15 Personen trifft man sich dort mehr zum Spaß. Auch dort hat er Training und Workshops angeboten.

Das Interesse der Beteiligten war aber nicht besonders groß, sie wollten eher nach eigenen Regeln einer lustigen Freizeitbeschäftigung frönen. Dann kam »Corona« und alles nahm ein plötzliches Ende. In all diesen vergangenen Jahren habe ich sehr, sehr viel gelernt und mir umfangreiches Wissen angeeignet. Es wäre schade, wenn alles nun verloren gehen soll,« so Schmidt. Deshalb habe er sich entschlossen, einen neuen Versuch zu starten.

illard als Randspotart bietet viele Möglichkeiten. Einsteigen kann eigentlich jeder will. Einfach nur zum »Schnuppern«, als Anfänger oder Fortgeschrittene! Einfaches Spielen erwartet die Interessenten bei Herbert Schmidt. Sogar individuelles Training für jemanden, der in seinem Spiel weiterkommen will, ist möglich. Für Teilnehmer entstehen keine Kosten, betont er. Auch an künftigen Ferienspielen der Gemeinde würde er sich gerne beteiligen, um hier besonders die Kinder zu erreichen.

Wer Interesse am Angebot hat, kann Kontakt mit ihm über Whatsapp, Handy Nummer 01703159860 aufnehmen.

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