1. Gießener Allgemeine
  2. Vogelsbergkreis

Platz für mobile Geldgespräche

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Joachim Legatis

Kommentare

VR_Bank_180622_4c_1
Ausbaupläne der VR Bank HessenLand: Ein Blick vom künftigen Servicebereich der VR Bank-Hauptstelle mit Gesprächsinsel und Geldautomaten in Richtung der Beratungsräume. PLAN: VR BANK © pv

Die VR Bank baut in Alsfeld aus. Die Hauptstelle an der Marburger Straße wird auf den modernsten Stand gebracht. Für einen Millionenbetrag werden Beratungsbereiche im Wohnzimmerlook und bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten geschafen. Zudem gibt es künftig ein Mehr an Diskretion.

Stolze zwei Millionen Euro steckt die VR Bank HessenLand in eine Grundsanierung der Hauptstelle Alsfeld - ein Zeichen, dass die Bank für die Region auf Wachstum setzt. Dann aber bitte im modernen Look für die großen Standorte. So sind bereits die Filialen in Treysa und Stadtallendorf komplett umgestaltet worden, in Homberg wird an der Ohmstraße ein Neubau mit zeitgemäßen Räumen entstehen, wie Vorstand Helmut Euler erläuterte.

Bereits seit einiger Zeit wird in Alsfeld ausgebaut, nun kommt der zweite Bauabschnitt nach dem Umbau des »Backoffice«-Bereichs. »Wir machen unsere großen Standorte fit für die Zukunft«, hebt Euler hervor.

Dabei verändert sich einiges vor und hinter dem Tresen. Für die Kundinnen und Kunfen springen angenehme Besprechungsräume im Wohnzimmerlook heraus, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden flexibel arbeiten.

Dabei spielen die Weiterentwicklung des Kundenverhaltens und Erfahrungen aus Corona-Zeiten mit hinein. So sind viele Berater mit der erforderlichen Technik ausgestattet, um ohne festen Arbeitsplatz an Informationen für Gespräche zu kommen.

Als »Marschrichtung« nennt Euler, dass künftig nur noch Arbeitsplätze für Dreiviertel der Beschäftigten vor Ort vorgehalten werden. »Manche Bereiche sind zu 100 Prozent im Homeoffice.« Besprechungen können künftig im Stehen oder im Sitzen, an einem offenen Servicedesk oder in einer der umgestalteten Beratungsräume gehalten werden.

Diskret einzahlen

Optisch wird der Kundenbereich im Erdgeschoss aufgewertet. So werden zwei Besprechungsräume als grüne Inseln mit einem markanten Bäumchen geschaffen. Im Servicebereich rechts vom Eingang stehen weiterhin Geldausgabeautomaten, die allerdings so versetzt stehen, dass man diskret seine PIN eingeben kann. Ein Gerät zum Einzahlen von Firmengeldern wird mit einer Tür ausgestattet, um diskret Einzahlungen zu tätigen, wie Christoph Kiel, Leiter technische Dienste, erläutert. Es wird bunter, die Decke wird Himmelmotive aufweisen, an den Wänden ein Marktplatz-Panorama und Fachwerktüren. Ein Raum weist sogar eine Spielecke für Besucher mit Kindern auf. Die Galerie mit dem Glasdach bleibt erhalten. Die verglaste Ecke des Beratungsbereichs wird zum Wartebereich mit Kaffeemaschine.

Wichtig war beim Umbau, aktuelle Anforderungen an den Brandschutz umzusetzen. Allein das koste schon eine halbe Million Euro, so Kiel. Immerhin umfasst der gesamte Bereich rund 3300 Quadratmeter Fläche, verteilt auf mehrere unterschiedlich alte Gebäudeteile.

Die moderne Gestaltung spiegelt auch die Veränderungen im Bankgeschäft wider. So sind inzwischen alle Beraterinnen und Berater mit Laptop und Tablet ausgestattet, wie André Herzog, Leiter Privatkundenbereich, anmerkt. Sie können Beratungen per Videoschalte auch aus dem Homeoffice machen. »Wir haben eine hervorragende IT-Ausstattung und können sehr gut aus der Distanz arbeiten, auch vom Schwarzwald oder von Frankfurt aus.«

Baustoffe gelagert

Mit der Investition in die Infrastruktur »setzen wir ein Zeichen im Markt«, sagt Euler. »Wir sind die modernste Bank in der Region.« Da spielt eine hochwertige IT im Haus eine zentrale Rolle. Denn die Kundinnen und Kunden nutzen auch Telefon, Video-Anwendungen und Smartphone-Apps. Überdies bietet man den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zukunftsfähige Arbeitsplätze, um guten Nachwuchs zu finden.

Wichtig ist es, weiterhin persönlich da zu sein, um über Fördermöglichkeiten und Vermögensbildung per Aktien zu sprechen. »Wenn sie eine halbe Million für ein Haus ausgeben, brauchen sie jemanden, der auf die Finanzierung schaut«, ergänzt Herzog. Da geht es um Vertrauen. Man will auch weiterhin Bargeld ausgeben, was eine Großbank inzwischen nicht mehr machen will.

Der Umbau soll bis zum Weihnachtsmarkt abgeschlossen sein, wie Euler hofft. Schlau: Bereits in den letzten Monaten haben Kiel und seine Leute Baumaterial gekauft und eingelagert, damit sie keine materialbedingten Pausen machen müssen. Die Beeinträchtigungen in der Bauzeit sollen sich im Rahmen halten, wie Kiel verspricht.

a_vr_140622_4c
Auf der Baustelle für die neue Hauptstelle der VR-Bank (v. l): Christoph Kiel, Helmut Euler, André Herzog. © Joachim Legatis

Auch interessant

Kommentare