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Musikalische Entwicklungsreise

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Von: Redaktion

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Pianist Konstantin Zvyagin informiert über Musikgeschichte und begeistert mit seinem Spiel. © Red

Schwalmtal (pm). Endlich, nach einem dreiviertel Jahr war es kürzlich wieder soweit, und eines der beliebten Konzerte aus der Weltklassik-Reihe konnte im Theatersaal Melchiorsgrund stattfinden. Der Protagonist Konstantin Zvyagin verstand es geistreich und charmant, die Geschichte des Klaviers in ausgesuchten Werken der großen Komponisten dem Publikum bildhaft - musikalisch ans Herz zu legen.

J. S. Bach schätzt Klavier falsch ein

Das Spektrum umfasste Kompositionen aus drei Jahrhunderten, von Rameau über Haydn und Schuhmann bis zu Debussy. Bei der Schilderung des Übergangs der Entwicklung vom Cembalo zum Klavier erschien ein amüsantes Detail, nämlich, dass sich der »Großmeister« der Klaviermusik, J.S.Bach, auch einmal in seiner Einschätzung irren konnte. Er hatte dem Instrument nämlich keine Zukunft vorhergesagt.

Das virtuos-feinsinnige Spiel von Konstantin Zvyagin illustrierte die klangmalerischen Möglichkeiten des Instruments, die besonders bei Robert Schuhmanns Romanzen so recht zur Geltung kamen und sicherlich bei Debussys Preludien einen spieltechnisch-kompositorischen Höhepunkt markierten.

Bei der Zugabe stellte Konstantin Zvyagin dann noch die Bedeutung der Etüden heraus, dass sie nämlich die Form der Komposition darstellen, in denen bewusst an die Grenzen des Spielbaren gegangen wird. Souverän und brillant demonstrierte er dies mit Chopins Etüde OP 10 Nr. 12.

Mit stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum - viele äußerten im Hinausgehen ihre Freude über dieses musikalische Highlight und sind gerne bereit dafür auch die bestehenden Hygieneregeln in Kauf zu nehmen.

Gegenüberstellung Beethoven und Grieg

Sollte man im Vogelsbergkreis keine drastischen Verschlechterungen der Pandemiesituation erleben, eröffnet sich die nächste Konzertmöglichkeit am Sonntag, dem 15. August, um 17 Uhr mit Nikita Volov und seiner Gegenüberstellung von Beethoven und Grieg. Wegen der begrenzten Platzzahl sollte man bitte rechtzeitig reservieren unter der Internetadresse www.weltklassik.de oder auch telefonisch unter der Rufnummer 0211/9365090.

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