»Wir brauchen das Feuer des Geistes«

Mücke-Nieder-Ohmen (sf). Junge Birken, gespendet von Dirk Schneider aus Bernsfeld, waren mit bunten farbigen Bändern in der festlich geschmückten Peter-und-Paul-Kirche zum diesjährigen Pfingstfest aufgestellt worden. Pfarrer Nils Schellhaas begrüßte neben verschiedenen Gästen eine große Schar von Menschen aus der Ukraine, die vor dem Angriffskrieg geflüchtet und nun im Raum und in der Umgebung von Mücke untergekommen sind.
Lilly Friedel und Lydia Alt übersetzten Texte des gemeinsamen Gottesdienstes für die Geflüchteten.
Zu einem besonderen Moment wurde das vierhändige Klavierspiel der Zwillinge Yehor und Mykita Katkov, die zur großen Rührung der Gäste das Stück »Mein Kiew« vortrugen.
In seiner Predigt ging Pfarrer Schellhaas auf die aktuelle Situation der Ratlosigkeit und der mangelnden Perspektiven ein: »Pfingsten ist aktuell. Und Pfingsten ist notwendig. Wir brauchen das Feuer des Geistes, seine Energie, die uns innerlich neues Feuer gibt, wo wir ausgebrannt einer unsicheren Zukunft entgegensehen Es ist die Liebe Gottes in unzähligen hilfsbereiten Menschen - auch in unseren Orten - die Geschichte schreibt in diesen Tagen.«
Mit großem Dank wurde im Pfingstgottesdienst auch Erich Wißner als Kollektenrechner verabschiedet, der dieses Amt 1976 von seinem Vater übernommen hatte. Unter Glockengeläut sangen die deutschen und ukrainischen Mitfeiernden gegen Ende des Gottesdienstes »Großer Gott, wir loben dich« in beiden Sprachen.
Neben dem Pianisten-Duo wurde der Gottesdienst von Matthias Pichelmann an der Orgel musikalisch begleitet, der zu Beginn und zum Schluss je ein eigenes Werk vortrug. Nach dem festlichen Gottesdienst ging man in den Pfarrgarten und Konfirmandensaal, wo bei Gegrilltem, kühlen Getränken sowie Kaffee und Kuchen ein deutsch-ukrainisches Begegnungsfest stattfand.
Die Kinder durften sich zu diesem Anlass über eine großzügige Spielzeug-Spende der Firma Olifu freuen.