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»Waldmücken« bauen Insektenhotel

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Von: Jutta Schuett-Frank

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Das Insektenhotel der »Waldmücken« ist fast fertig. © Jutta Schuett-Frank

Mücke-Flensungen (sf). Die »Waldmücken« sind ein ganz reger Haufen, und die Erzieherinnen haben viel Freude mit ihnen in der Natur. Ebenso sind die Kinder dort sehr glücklich, ausgeglichen und äußerst naturverbunden. In letzter Zeit haben sie sich mit dem Thema Insekten und deren Wichtigkeit beschäftigt.

Bei Bienen denken viele erstmal an die Honigbienen. Doch weltweit gibt es über 20 000 Bienenarten, die meisten davon sind Wildbienen und stechen nicht. Diese kleinen Spezialistinnen leisten einen großen Beitrag zu einem gesunden Ökosystem. Fast die Hälfte ist jedoch stark gefährdet. Sie sind besonders schützenswert.

Die Erzieherinnen Selina Emmerich, Kerstin Zebisch, Melanie Becker und Tanja Schönhals haben den ihnen anvertrauten Kindern jede Menge Wissen über die Wildbienen vermittelt.

Auch an das Futter gedacht

Der Vater von Melanie Becker, Walter Gremm aus Lohra, ist ebenfalls sehr naturverbunden und hat schon so einige Projekte mit den Waldmücken umgesetzt. Jetzt hat Walter Gremm aus Paletten ein richtig großes Insektenhotel gebaut, und die Kinder gingen ihm dabei eifrig zur Hand. Das Besondere an dem Insektenhotel ist der Abschluss oben, denn dort wird eine Blühwiese entstehen, also sogenanntes Insektenfutter.

Die Kinder haben dafür zunächst Erde fein gekrümelt, dann wurde der Blühsamen eingebracht. Um den eingebrachten Samen vor den neugierigen Vögeln und deren Hunger zu schützen, wurde noch ein Schutznetz angebracht. In Deutschland gibt es etwa 550 Bienenarten, weltweit sogar über 20 000. Davon dürfte eine allerdings die bekannteste sein: die Westliche Honigbiene. Sie bestäubt Pflanzen, liefert Honig, Wachs und Propolis und dient den Menschen in riesigen Bienenvölkern als Nutztier. Ihre wilden Verwandten produzieren zwar keinen Honig, haben aber ebenfalls einen unschätzbar hohen Wert für viele Ökosysteme: Als sogenannte Schlüsselarten spielen sie eine zentrale Rolle bei der Bestäubung von Obstbäumen, Beerensträuchern, Wildkräutern oder Feldfrüchten. Etwa ein Drittel der Wildbienen sind auf Pollen einzelner Pflanzen als Futterquelle spezialisiert und leben in einer Symbiose mit der Pflanze - verschwindet sie, verschwindet auch die Wildbiene.

Tanja Schönhals, ihr Team und alle Kinder dankten Walter Gremm für seine tolle Idee und den kostenfreien Bau des Insektenhotel für die Naturfreunde. Auch Kita-Leiterin Hiltrud Müller ist begeistert von der Aktion und bewunderte das »Grand-Hotel« im Wald. Die Mücker »Waldmücken« sind der erste Waldkindergarten im Vogelsbergkreis.

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