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Wagenrad mit 35 Kerzen

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Von: Jutta Schuett-Frank

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Willi Hofmann (l.) und Pfarrer Nils Schellhaas mit dem Adventskranz auf einem Wagenrad. © Jutta Schuett-Frank

Mücke-Atzenhain (sf). Wer kennt ihn nicht, den Adventskranz? Ein dicker Kranz mit vier Kerzen und vielleicht noch mit Äpfeln, Naturschmuck oder Perlen dekoriert. Doch wo kommt er her? Die Ursprünge der Adventskranz-Tradition gehen ins 19. Jahrhundert zurück. Im evangelisch geprägten Rauhen Haus in Hamburg - einer 1833 von Johann Hinrich Wichern gegründeten Stiftung für die Betreuung von Kindern - spielte das Weihnachtsfest eine große Rolle.

35 Spitzen gebaut

In der Vorweihnachtszeit fragten die Kinder Wichern immer wieder, wann denn nun endlich Weihnachten sei. Um dieser Frage zuvorzukommen und den Kindern das Warten leichter zu machen, bastelte er 1839 eine Art Weihnachtskalender.

Danach entstand dann der erste Adventskalender - ein Wagenrad mit vielen Lichtern. Er nahm ein Wagenrad und befestigte darauf so viele Kerzen, wie es Tage vom ersten Advent bis zum Heiligen Abend waren - anders als bei den heutigen Adventskalendern, die die Tage vom ersten Dezember bis Weihnachten zählen und dabei natürlich immer 24 Tage anzeigen.

Dennis Lenz, ein junger engagiert Christ aus Atzenhain, hörte davon und war von der Idee ergriffen. Sofort wurde er bei Willi Hofmann vorstellig und die beiden baldowerten ihre Idee aus. Trafen sich, machten Skizzen und dann wurde der Adventskranz gebaut. Das Wagenrad bekam man sozusagen übereignet und dann wurde losgelegt.

Das alte Wagenrad wurde zuerst säuberlich gereinigt und gepflegt und dann wurde die bereits fertige Zeichnung umgesetzt. Willi Hofmann baute dann auf seiner Werkbank die 35 Spitzen, die auf dem Wagenrad befestigt wurden und auf diese werden die Kerzen aufgesteckt. Pfarrer Nils Schellhaas war ebenfalls begeistert und ließ sich alles haarklein erzählen.

Auf dem Adventskranz werden 35 Kerzen zu sehen sein. Die vier großen sind die vier Adventskerzen. Zwischen den einzelnen Adventssonntagen sind kleinere Kerzen aufgesteckt, welche die Tage Montag bis Samstag symbolisieren.

Im Innenkreis gibt es noch weitere sechs Kerzen und in der Mitte wird die Osterkerze platziert. Der große Adventskranz hat einen Durchmesser von 1,10 Meter. Auf einem ca. 80 cm hohen Podest wird der Adventskranz ann am 1. Adventssonntag in der Kirche zu Atzenhain zu sehen sein. Dann wird auch die erste Kerze entzündet. Zwei Tage Arbeit hat Willi Hofmann in den Adventskranz gesteckt, denn es steckt viel Handarbeit darin.

Pfarrer Nils Schellhaas freute sich, den schon fast fertigen Kranz einmal zu sehen. Gemeinsam steckten Willi Hofmann und Nils Schellhaas die Kerzen auf.

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