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Umzug in Zelt-Narrhalla gelungen

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Von: Jutta Schuett-Frank

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MerlauMCVSitzungStruwwel_4c © Jutta Schuett-Frank

Mücke-Merlau (sf). Der MCV wurde 1959 gegründet und veranstaltete all die Jahre über sein närrisches Treiben im Saal Hörle. Nun gab es 2023 mit dem Fastnachts-Neustart nach Corona auch einen neuen Veranstaltungsort. Die Faschingsveranstaltungen finden im »nachgebauten Hörle-Saal« im Festzelt statt. Dies tat der närrischen Stimmung bei den Sitzungen keinen Abbruch.

Sitzungspräsident Torsten Fischer moderierte in gewohnter Manier und begrüßte sein närrisches Volk: »Lange hat es nun gedauert, der Narr die ganze Zeit in uns gelauert. Jetzt endlich darf er wieder springen, tanzen, lachen, und auch singen, Räder schlagen und mit den Korken knallen, Reden schwingen und auch lallen.«

Angies Erbe und die Queen

Nach einem flotten Tanz der Senatorengarde und vor dem hinreißenden Gardetanz der Funkengarde war Dennis Wollmann als Chef des Protokolls zu hören. Auszug aus seiner Rede: »Unser lieber Olaf Scholz, nun über ein Jahr Kanzler voller Stolz, doch so richtig angekommen scheint er nicht, auf ihm lastet noch immer Angies Kanzlerinnengewicht. Nur um ein Beispiel zu sagen, sah er nicht gut aus bei Bürgergeld-Fragen. Erklärt, dass sich eine Großfamilie nichts mehr leisten kann, ein Lacher von ihm folgt sodann. Sicherlich nicht über die Not gelacht, hat er es doch so rübergebracht. Lassen wir ihm einfach noch etwas Zeit, vielleicht wird er noch für Angies Erbe bereit.«

Er streifte auch den Tod der Queen, König Charles und den Überfall von Russland auf die Ukraine. »Die Kämpfe ziehen sich nun schon ein Jahr dahin, aber Putin ist weit entfernt vom Kriegsgewinn. Das ist gut so, so muss das sein, erheben wir uns alle und stehen für den Frieden ein. Wladimir Putin, hör gut zu: Jetzt ist endlich Ende und Schicht, denn auch dein Volk will diesen Krieg nicht. Hör endlich auf: Make Love not War und lass nun die Waffen ruhen wie vor einem Jahr.«

Weitere Themen waren Wirtschaftskrise, Inflation und Anstieg der Energiekosten sowie die Fußballweltmeisterschaft im Emirat Katar. »Unsere Elf, die war auch dabei, beim Turnier der Balltreterei. Doch statt Fußball war ein anderes Thema wichtig, zeigen wir Protest oder ist die One- Love-Binde nichtig? Was wollen wir vorm Anpfiff ausprobieren? Darf die Mannschaft überhaupt protestieren? So wurde viel hin und her diskutiert, aber schlussendlich ist nicht viel passiert. Kein Teamgeist, kein Wille, keine Moral, so scheiterte unsere Elf brutal.« Tänzerisch eroberten dann die Harlekins die Bühne zu Liedern aus dem Musical »Highschool«. Alicia Jäger, das Tanzmariechen, zaubert allen viel Anerkennung ins Gesicht. Aus Atzenhain konnte man auch ein Tanzmariechen im Doppelpack mit Amely Müller und Lara Decher begrüßen.

Nun stand der ehemalige MCV-Vorsitzende Thomas Tröller in der Bütt. »Ü60 heißt normalerweise, man gehört zum alte Eise. Aber trotz so mancher Falte, ich zähl mich gar nicht zu de Alte!« Als Älterer denkt er an Weihnachten, wo es nur ein Geschenk gab, das unter dem Tannenbaum lag. Und: »Wir Senatoren denke jetzt öfter voller Glück, an unsre aktive Zeit zurück, und an die Lieder dieser Zeit. Singen ›Humba Humba Täterä‹, das ist doch noch Musik.«

Der MCV Merlau lässt auch junge Narren in die Bütt, und so hielten Niklas Jäger und Lea-Sophie Keil eine Grabrede. Es sollte nach Gießen auf die Beerdigung gehen. Nachdem der passende Anzug gefunden war, ging es los. Es gab danach eine große Schunkelrunde und aus Stangenrod tanzten Gardemädels. Bevor der Dorfschwätzer (Franklin Merz) das Wort ergriff, erfreuten die Tänzerinnen aus Beltershain.

Struwwelichs brillieren

Franklin Merz hält Augen und Ohren offen und berichtete, was so bei einem Feierabendbier passieren kann und dass der Sitzungspräsident ein Schlüsselproblem hat. Und was hat eine Badewanne mit den Senatoren zu tun? Oder schicke nie Thorsten H. eine Pizza holen. Auch Schlitten fahren auf dem Kratzeberg kann arge Folgen haben. Es herrschte absolute Ruhe, man könnte ja selbst den Spiegel vorgehalten bekommen. Dann wirbelten Tänzerinnen aus Flensungen über die Bühne. Eheberater Daniel Klös hatte seine liebe Mühe mit dem Ehepaar Ramona Kratz-Fischer und Karsten Berg. Es ging um eheliche Pflichten. Nach größerer Diskussion kam man zu einer Lösung.

Der Höhepunkt näherte sich mit der »Nacht der Rosen«. Die Struwwelichs zeigten eine tolle Bühnenschau, viel Akrobatik und eine herzzerreißende Geschichte. Die Gruppe, wie man sie kennt, ist ein Garant für Beststimmung. Ein aktiver Elferrat, der einen Tanzsketch vorbereitet hat, folgte sodann. Corona überlebt, Masken getragen und geimpft und mit »Layla« kam die große Freiheit. Nach Mitternacht begann eine rauschende Party.

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MerlauMCVSitzungEheberat_4c © Jutta Schuett-Frank
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Die Struwwelichs (oben) erneut in Topform, unten Eheberatung und Männerballett. © Jutta Schuett-Frank

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