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Von: Jutta Schuett-Frank

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Ein feierlicher Akt: Schlüsselübergabe für das neue Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Ruppertenrod. FOTO: SF © Jutta Schuett-Frank

Mücke-Ruppertenrod (sf). Auf den Tag genau zwei Jahre nach dem Eintreffen in Ruppertenrod wurde jetzt das neue Löschgruppenfahrzeug Katas-trophenschutz (LF10 KatS) feierlich in Dienst gestellt. Wehrführer und Vorsitzender der Ruppertenröder Feuerwehr, Ulrich Kratz, konnte zu diesem Anlass viele Gäste begrüßen, darunter auch Bürgermeister Andreas Sommer, Gemeindebrandinspektor (GBI) Martin Schlosser und seinen Stellvertreter Marco Knöß, Vikar Volker Nies, Michael Ruhl (MdL), Kreisbrandinspektor Dr.

Sven Holland, KatS-Zugführer Jürgen Mühlenbeck, Matthias Weitzel und Marius Zimmer (DRK Mücke) sowie weitere Mandatsträger der Gemeinde.

Im Juli 2018, so erinnerte Ulrich Kratz, erhielt die Feuerwehr den Förderbescheid aus dem Innenministerium, und man konnte an der zehnten Landesbeschaffungsaktion für ein solches LF10 KatS teilnehmen. Im März gründete sich dann die Beschaffungsgruppe. Am 3. Juni 2020 war es schließlich soweit, das Fahrzeug konnte bei der Firma Ziegler in Giengen abgeholt werden. Nach mehrwöchigen Einweisungen und Schulungen konnte das Fahrzeug in den Einsatz übernommen werden.

Diese Neuanschaffung kann man durchaus als Quantensprung bezeichnen, denn es ist technisch auf dem aktuellsten Stand. Ulrich Kratz dankte den gemeindlichen Gremien, dem GBI und dessen Team sowie dem Land Hessen für die Unterstützung. Ferner dankte der Vorsitzende auch für die finanziellen Spenden aus der Bevölkerung.

»Zur Erinnerung, unser vorheriges Einsatzfahrzeug war ein 1990 in Dienst gestelltes TSF auf einem Volkswagen LT 35. Es bot Platz für eine Staffel, hatte Material für eine Gruppe zum Löschangriff sowie die einfachsten Geräte für die technische Hilfe. Dieses Auto wurde von uns allen geliebt und bis zum letzten Tag gehegt und gepflegt«, erinnerte Tobias Hof.

Das Fahrgestell des neuen LF10 KatS kommt aus dem Hause MAN, hat eine Motorleistung von 250 PS sowie einen Allradantrieb. Der Aufbau der Mannschaftskabine sowie des Gerätekoffers kommt von der Fa. Ziegler aus Giengen an der Brenz in der Nähe von Ulm. Für die Sicherheit und Beleuchtung verfügt es über abklappbare Trittstufen an der Mannschaftskabine, Frontblitzer sowie einen pneumatischen Lichtmast mit acht LED-Scheinwerfern. »Zum Vergleich, vorher hatten wir zwei mobile Akku-Lampen und Handscheinwerfer«, so Tobias Hof in seiner Ansprache.

Die Besatzung besteht aus einer Gruppe (insgesamt neun Feuerwehrleute), es werden 1200 Liter Wasser und 120 Liter Schaummittel auf dem Fahrzeug mitgeführt, die eingebaute Pumpe hat eine Leistung von 2000 Litern bei zehn Bar in der Minute. Im Mannschaftsraum sind zwei Atemschutzgeräte verbaut, die schon während der Fahrt vom Angriffstrupp aufgezogen werden können. »Die sicherlich größte Neuerung für uns ist der Hilfeleistungssatz, bestehend aus hydraulischer Rettungsschere, Spreizer, hydraulischem Rettungszylinder sowie umfangreichem Zubehör. Dieses System ist Schlauchgebunden, um Kompatibel mit der Feuerwehr Nieder Ohmen arbeiten zu können, wird aber über Akkus betrieben und macht es daher recht wendig und flexibel«, erläuterte Hof. Die Geräte werden überwiegend zur Rettung von verunfallten Personen in Fahrzeugen genutzt, haben aber ein weitaus größeres Einsatzspektrum wie zum Beispiel das Heben von Lasten. Diese Neuerung nehme noch immer die meiste Übungszeit in Anspruch.

Bürgermeister Sommer freute sich, dass das Fahrzeug endlich übergeben werden konnte. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass Mücke ja zwölf Wehren habe, denen man gerecht werden müsse. Der Bedarfs- und Entwicklungsplan sei die Richtschnur. Er betonte, dass die Gremien und alle Fraktionen den Mücker Wehren immer den Rücken stärkten. Dies sei auch für die Feuerwehr gut zu wissen. Der Vollbrand in Höckersdorf, so GBI Martin Schlosser, habe wieder einmal gezeigt, dass eine Wehr vor Ort ein großer Sicherheitsfaktor sei.

Vikar Volker Nies sprach von der Wehr, die in der Not hilft, so sei es auch bei Gott und dem barmherzigen Samariter. Beide agieren zum Wohl der anderen. Abschließend sprach er seinen Segen.

MdL Michael Ruhl beglückwünschte die Wehr und hofft, dass künftig viele gute Übungen durchgeführt werden und wenige Einsätze folgen. Es sei das zehnte Fahrzeug dieser Art im Vogelsbergkreis, so KBI Dr. Sven Holland. Das LF10 KatS sei ein Fahrzeug für ein besonders breitgefächertes Einsatzgeschehen. Der Katastrophenschutz habe wieder einen neuen Stellenwert erhalten.

Dr. Hans Heuser als Vorsitzender der Gemeindevertretung bestätigte, dass über Parteigrenzen hinweg, die Ausgaben für die Feuerwehr einvernehmlich sind. Rund 350 000 Euro hat das neue LF10 KatS gekostet. Jürgen Mühlenbeck schloss sich den Worten an und dankte auch dem Land Hessen und dem Vogelsbergkreis für das Mittragen der Kosten. Dann erfolgte die offizielle Schlüsselübergabe.

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