Problem: Fahrzeuge immer größer

Mücke (sf). Am Sonntagmittag wurde der Zuwendungsbescheid für das neue Staffellöschfahrzeug 20 (StLF 20) am Stützpunkt überreicht. Bürgermeister Andreas Sommer und Gemeindebrandinspektor Martin Schlosser begrüßten Innenstaatssekretär Stefan Sauer und vom Kreis Kreisbrandmeister Stefan Preuß. Außerdem nahmen der stellvertretende Gemeindebrandinspektor Marco Knöß, Gemeinde-Jugendwartin Michaela Wißner, einige Feuerwehrleute aus Mücke sowie Mandatsträger an der Feierstunde teil.
Die Planungsphase zur Beschaffung des Fahrzeugs startete vor rund eineinhalb Jahren und betraut damit wurde eine Projektgruppe aus der Nieder-Ohmener Feuerwehr, welche die ortsspezifischen Ausstattungswünsche zusammenstellte. Das neue Fahrzeug soll als sogenanntes »Erstangriffs-Fahrzeug« der Feuerwehr Mücke dienen und im Grunde zu allen Einsätzen ausrücken. Durch den großen Wassertank kann beim Eintreffen an der Feuerstelle unmittelbar mit den Löscharbeiten begonnen werden.
Die Multifunktionsleiter kann dabei als Bockleiter, Leiterhebel, Rettungs- oder Rückzugsweg für den Angriffstrupp genutzt werden. Den Feuerwehrleuten ist es darüber hinaus möglich, auf der Anfahrt Atemschutzgeräte anzulegen, wodurch ein sofortiger Einsatz bei starker Verrauchung oder unklarer Luftverunreinigung ebenfalls ermöglicht wird. Das Vorgänger-Fahrzeug ist 29 Jahre alt.
Die zuwendungsfähigen Ausgaben belaufen sich auf 245 000 Euro. Innenstaatssekretär Stefan Sauer überreichte am Sonntagmittag am Stützpunkt dafür einen Zuwendungsbescheid über 73 500 Euro. Die Freude bei Bürgermeister Andreas Sommer war sehr groß, denn bei knappen Finanzen ist man auf jede finanzielle Unterstützung angewiesen. »Die finanzielle Unterstützung zeigt, dass das Land seine Städte und Gemeinden nach Kräften unterstützt und seinen Beitrag für einen funktionierenden Brandschutz vor Ort leistet. Das ist gut investiertes Geld«, so Staatssekretär Sauer. »Die Feuerwehren bilden das Rückgrat der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr. Es gibt kein vergleichbares Ehrenamt, in dem sich Mut, Kraft und Ausdauer mit technischem Verständnis und Teamfähigkeit kombinieren und in dem die Ehrenamtlichen unter Einsatz der eigenen Gesundheit und in Extremsituationen vielleicht auch des eigenen Lebens für andere einstehen«, meinte Sauer abschließend.
Gemeindebrandinspektor Martin Schlosser freute sich ebenfalls über den Bescheid, kritisierte aber den Kriterienkatalog, um an die Landesförderung zu kommen. Bei zwölf Ortsteilen und bei nicht erweiterungsfähigen Gebäuden stoße man da schnell an Grenzen. Schlosser ist der Meinung, dass man jedes Projekt genau prüfen solle.
Bald Ausschreibung
Die Grüße vom Kreis überbrachte Kreisbrandmeister Stefan Preuß. Bei der schnelllebigen Technik und bei dem Anspruch, dass ein Auto 25 Jahre halten müsse, sei ein ständiges Üben angesagt, um sich mit den verschiedenen Fahrzeugen auseinanderzusetzen.
Sauer ging auf die kritischen Worte von Schlosser ein und meinte, das sei ein Dilemma. Allein solche Fahrzeuge zu konfigurieren, sei eine große Herausforderung. Es sei nun einmal so, dass die Fahrzeuge immer größer werden und dass man dann auch die entsprechenden Stellplätze braucht. Klar sei ihm auch, dass man bei zwölf Wehren nicht alle Vorschriften ableisten könne. Moniert wurde von Jennifer Schomber, dass man nach knapp zwei Jahren immer noch keine Fließgewässerkarten habe und Sauer versprach, sich darum zu kümmern.
Das neue Fahrzeug soll in wenigen Wochen international ausgeschrieben werden. Bürgermeister Andreas Sommer hatte dann noch zu einem gemeinsamen Frühstück eingeladen.