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Planen, bauen und sanieren

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Von: Sophie Röder

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Um auch kleineren Gewerbetreibenden in Mücke eine Ansiedlung zu ermöglichen, möchte die Verwaltung das Gebiet Reihpfütze in Atzenhain zeitnah erschließen. © Kerstin Schneider

Mücke (smf). In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bau, Landwirtschaft, Umwelt und Verkehr (BLUV) lag ein Schwerpunkt auf künftigen baulichen Entwicklungen in der Gemeinde. In Vorbereitung auf die geplante Verabschiedung des Haushalts bei der Gemeindevertretung am 1. Februar stellte Thomas Heidlas, Fachbereichsleiter Bauen und Liegenschaften, die für dieses Jahr geplanten »großen Investitionen« im Hoch- und Tiefbau vor.

Für die Hochbauten liegt ein besonderer Fokus im Bereich der Kinderbetreuung. So sollen die Bauten in Groß-Eichen und Merlau fertiggestellt sowie mit Fotovoltaikanlagen versehen werden. Der Brandschutz in Ober-Ohmen bezuschusst und die bestehenden Kitas in Ruppertenrod, Nieder-Ohmen, Groß-Eichen und Merlau mit Schalldämmung ausgerüstet werden. Des Weiteren sollen die Maßnahmen für den Bahnhof Mücke sowie das Dorfgemeinschaftshaus in Ilsdorf, beide gefördert durch das Projekt »Zukunft Innenstadt«, voranschreiten.

Mehr Gewerbe in Atzenhain

Ein weiterer großer Komplex im Haushaltsentwurf betrifft die Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten. Während für die ersten zwölf Bauplätze auf dem Flensunger Hof inzwischen der Verkauf ansteht, sollen weitere Plätze ermöglicht werden. Heidlas sagte: »Wir wollen das Gebiet in Groß-Eichen erschließen. Die Erschließung ist ausgeschrieben, und ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr auch mit der Vermarktung beginnen können.« Damit stünden Mücke 14 weitere Bauplätze zur Verfügung. Diese seien bei der Standortwahl für die neue Brandschutzzisterne auch berücksichtigt worden.

Zudem soll noch ein Wohngebiet angestoßen werden: »Wir möchten in diesem Jahr einen Bebauungsplan für ein Gebiet in Sellnrod erstellen«, sagte Heidlas. Zunächst müsse abgeklärt werden, ob es ein reines Wohn- oder ein Mischgebiet werden soll. Der Ortsbeirat plädiere für ein Teil-Mischgebiet und den Rest als Wohngebiet.

Da es wegen der Erstellung des Regionalplans Zeit brauche, bis das mögliche Gewerbegebiet Flensungen angegangen werden könne, soll ein bereits geplantes Gebiet umgesetzt werden. Denn derzeit gebe es keine freien Gewerbeflächen in Mücke, aber Anfragen von Gewerbetreibenden aus Mücke und Grünberg. »Wir suchen für die Reihpfütze in Atzenhain Erschließungsträger.« Der entsprechende B-Plan für die 2,6 Hektar große Fläche bestehe schon länger und solle nun erschlossen werden. Das Gebiet befindet sich nahe der Firma Hürner Luft- und Umwelttechnik GmbH.

»Dort ist eine kleinflächige Bebauung vorgesehen, um regionalen Betrieben, die auf der Suche nach 2000 bis 3000 Quadratmeter großen Flächen sind, eine Ansiedlung zu ermöglichen«, sagte Heidlas. »Dieses Gebiet wollen wir jetzt erschließen, sofern die Gremien das beschließen. Die Fertigstellung ist für 2024 angestrebt.« Auch wenn die Änderungswünsche für den Haushalt durch die Fraktionen noch ausstehen, kam dieses Projekt zunächst positiv an.

Eine große Maßnahme steht in den nächsten eineinhalb Jahren für den Ortsteil Ilsdorf an. Heidlas erklärte: Hessen Mobil möchte die Ortsdurchfahrt in Ilsdorf erneuern. In diesem Zusammenhang sollen dort der Kanal, teilweise die Wasserleitungen inklusive Hausanschlüsse und Gehwege komplett erneuert werden. Dabei werden auch Leerrohre für Breitbandanschlüsse verlegt. Das alles bedeute unter anderem eine Vollsperrung. Ob damit einhergehend auch Stromleitungen erneuert würden, müsse die OVAG entscheiden. Diese sei über die Maßnahme informiert worden. »Im Anschluss hoffe ich, dass der Radweg zwischen Ilsdorf und der B 49 angegangen wird«, sagte Heidlas.

Hydrogeologen befragen

Neben den künftigen Projekten stand auch ein bestehender B-Plan auf der Tagesordnung. So haben die Ausschussmitglieder eine Klarstellungssatzung für den Grenzfall Kirschgartener Straße / Industriestraße in Nieder-Ohmen an die Gemeindevertretung empfohlen. Anlass war eine Anfrage für die Errichtung von zwei Einfamilienhäusern. Diese sollen unmittelbar an der Kirschgartener Straße errichtet werden. Im Rahmen der Anfrage wurde durch das Kreisbauamt des Vogelsbergkreises mitgeteilt, dass aufgrund der vorhandenen Bebauung die Beurteilung der Fläche hinsichtlich ihrer Zuordnung zum Innen- oder Außenbereich ein Grenzfall sei, der nicht eindeutig getroffen werden könne. Daher erstellte die Gemeinde die Klarstellungssatzung mit eingezeichnetem Lageplan. Die Ausschussmitglieder waren sich nach eingehender Betrachtung einig, dass die Lage darin klar ersichtlich sei.

Nachdem in der Dezember-Sitzung der Gemeindevertreter der Antrag der Grünen, ein Konzept zur ressourcenschonenden Wasserbewirtschaftung - ähnlich der Wasserampel der OVAG - im BLUV zu erarbeiten, in diesen verwiesen wurde, haben die Mitglieder entschieden, diesen zunächst zurückzustellen. Zuvor soll die Verwaltung einen Hydrogeologen hinsichtlich möglicher Grenzwerte der Pegel in den Mücker Brunnen befragen. Eine solche Regelung mache nur Sinn, wenn man authentische Werte als Anhaltspunkte zugrunde lege. Trotz des heißen Sommers gebe es derzeit keine Bedenken, was die Pegelstände der Mücker Brunnen betreffe.

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