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Neue Kita »nicht vor 2025«

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Mücke (pm). Die Gemeinde Mücke investiert Millionen in gute Kinderbetreuung und zeitnah keine neue Kindertagesstätte in Nieder-Ohmen bauen. Das schreibt Bürgermeister Andreas Sommer in einer Reaktion auf einen Leserbrief des Elternbeirates der Kita Nieder-Ohmen. Dem Themenbereich widme er sich mit starkem Einsatz, »da ich mir der Bedeutung der Kundenbetreuung in Mücke sehr wohl bewusst bin«.

Gegenwärtig werden Qualität und Quantität der Mücker Kinderbetreuung massiv ausgebaut.

Wenn im Sommer die neuen und erweiterten Einrichtungen öffnen werden, »kann aus heutiger Sicht die Kinderbetreuung in Mücke als gesichert gelten«. Sommer verweist auf Personalkosten von 3,4 Millionen Euro, die dann allein für Erzieherinnen um rund 90 Prozent steigen werden. Jedoch bedarf es noch der Zustimmung der Gemeindevertretung im Haushalt 2023 für einige Stellen.

Das Kita-Gebäude in Nieder-Ohmen »erlaubt keine bauliche Erweiterung ohne den Außenspielbereich zu beeinträchtigen«. In Nieder-Ohmen stehe derzeit keine Fläche zur Verfügung, auf der eine neue Kita gebaut werden könnte. Für eine mögliche Bebauung des Hartplatzes in Nieder-Ohmen stehe noch eine grundsätzliche politische Diskussion aus, wie es mit diesem Platz weitergehen soll: Sanierung, Kunstrasenplatz, Aufgabe des Platzes?

Bei den Planungen für den neuen Regionalplan seien Flächen in Nieder-Ohmen vorgeschlagen, auf denen künftig ein Bauvorhaben gestartet werden kann. »Dazu müssen aber nach Verabschiedung dieses Fachplans zunächst das entsprechende Land gekauft und die dazu notwendigen Haushaltsmittel genehmigt werden«, erläutert Sommer weiter. Die Kosten für eine sechsgruppige Kita schätzt er auf etwa 3,5 Millionen Euro. Gebaut werden kann sie nicht vor 2025.

Waldgruppe erst 2024 realistisch

Sommer erinnert daran, dass er bereits zugesagt hat, die kurzfristige Einrichtung einer Waldgruppe in Nieder-Ohmen als Lösung für Kinder über drei Jahren anzugehen. »Dazu benötige ich zum einen fortgebildetes Fachpersonal, Waldpädagoginnen, und zum anderen drei bis vier weitere Stellen mit einem Haushaltsansatz von 200 000 Euro pro Jahr.« Die Fortbildung sollte kein Problem sein, auch nicht der notwendige Standort.

Ein Problem stellt die Finanzierung dar. Die Gemeinde hat bereits eine deutliche Stellenanhebung für Erzieherinnen vorgesehen, die für die gerade laufenden Bauprojekte im Haushalt 2023 benötigt werden. Der Haushaltsplan 2023 ist bereits im Entwurf defizitär, weshalb eine weitere Stellenanhebung für das Jahr 2023 um nochmals zusätzliche drei bis vier Mitarbeiterinnen illusorisch. Eine weitere Waldgruppe wäre demnach erst 2024 realistisch.

Der Bürgermeister stimmt den Elternvertretern aus Nieder-Ohmen zu, »wir benötigen in Nieder-Ohmen eine größere, modernere Einrichtung«. Es wäre aber unredlich, nun Versprechungen allein für den Standort Nieder-Ohmen für das Jahr 2023 zu machen. »Wir haben die Kinderbetreuung in Mücke deutlich vorangebracht, wir verbessern kontinuierlich Kapazität und Qualität«, teilt Sommer mit. Verwaltung und Gemeindevertreter unterstützen dabei nach Kräften.

Dennoch bleibe es eine Daueraufgabe der Verwaltung, immer besser zu werden. »Dass wir dabei nicht immer in allen unserer zwölf Ortschaften gleichzeitig präsent sein und investieren können, dafür bitte ich um Verständnis.«

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