Nach tödlichem Unfall geholfen

Mücke-Atzenhain (eva). »Wir hoffen, dass wir endlich wieder zu einem normalen Vereinsleben übergehen können«, betonte Vorsitzender Daniel Schröder dieser Tage bei der Hauptversammlung der Feuerwehr Atzenhain. Hätten doch in den Corona-Jahren lediglich die Hauptversammlungen sowie die Leerungen der Senkkästen und die Überprüfungen der Hydranten durchgeführt werden können.
Nun hoffe man sehr, das beliebte Oktoberfest feiern zu können, »wenn uns die Pandemie nicht wieder ausbremst«, so Schröder. Der Feuerwehr gehören 238 Mitglieder an.
»2021 begann genauso, wie 2020 zu Ende ging. Corona hatte unser Leben voll im Griff und somit hat leider auch der Feuerwehrbetrieb darunter gelitten«, begann Wehrführer Manuel Jünger seinen Bericht über die Einsatzabteilung der Atzenhainer Wehr. Ihr gehören 19 männliche und sieben weibliche Aktive an. Die wenigen Präsenzübungen seien unter Einhaltung des Hygienekonzeptes durchgeführt worden. 2021 sind elf Übungen und zwei Onlineübungen abgehalten worden.
Da die jährliche Belastungsübung der Atemschutzgeräteträger in Alsfeld nicht absolviert werden konnte, war am Feuerwehr-Stützpunkt in Nieder-Ohmen eine Belastungsübung durchgeführt worden. Am Stützpunkt wurde zudem eine Containeranlage mit Paletten beheizt, Einsatzszenarien zu üben.
Michael Rühl, Pia Rühl und Steffen Wick haben an einem Lehrgang Technische Hilfeleistung/Verkehrsunfall und André Pietrowski am Gruppenführerlehrgang sowie an einer Unterweisung zur Abnahme von Corona-Testabstrichen teilgenommen
Die Atzenhainer Wehr war im letzten Jahr zu 27 Einsätzen alarmiert worden, die sich in vier Brandeinsätze, 15 Fehlalarme und zehn Technische Hilfeleistungen aufgliederten. Der Wehrführer hob den Einsatz bei einem tödlichen Verkehrsunfall besonders hervor. Die Aktiven wendeten 751 ehrenamtliche Stunden für Einsätze auf.
Da sich in Bezug auf die dringend notwendigen Umbaumaßnahmen im Atzenhainer Feuerwehrgerätehaus leider noch nichts getan habe, wäre es sehr wünschenswert, wenn es damit »endlich mal losgehen würde«, hob Jünger hervor. Schließlich befinde man sich seit nunmehr zwei Jahren in der Planungsphase und diese Verzögerung trage nicht gerade zur Motivation der Aktiven bei, sondern stoße »auf absolutes Unverständnis«, so Manuel Jünger.
Rechnerin Janine Wick stellte die Finanzen der Feuerwehr dar. Bernhard Linker und André Pietrowski bescheinigten einwandfreie Kassenverwaltung. Tobias Grün wurde neuer Kassenprüfer. Der stellvertretende Ortsvorsteher Marcel Hönig dankte den Feuerwehrleuten für ihre ehrenamtlichen Einsätze.
Trotz Pandemie sei für die Feuerwehren in der Gemeinde Mücke mit 159 Einsätzen keine Rast zu verzeichnen gewesen, so Stellvertretender Gemeindebrandinspektor Wißner. Nach schweren Unfällen oder Situationen mit nicht so gutem Ausgang an sollten Feuerwehraktive Unterstützung durch die Notfallseelsorger annehmen.
Gemeindejugendfeuerwehrwartin Michaela Wißner betonte die gute Zusammenarbeit mit den Atzenhainer Feuerwehraktiven und der Jugendfeuerwehr. Sie dankte den Atzenhainern für die Bereitschaft zur Ausrichtung der am 25. Juni stattfindenden Veranstaltung zur Erlangung der Kinderfeuerwehrabzeichen »Tatze«. Es würden rund 90 Kinder zu dem Event erwartet. In Bezug darauf, dass die Jugendarbeit bei der Feuerwehr in Atzenhain sehr gut laufe, sagt sie »macht weiter so und bleibt, wie ihr seid«.
In der Versammlung wurden Eugen Juretzka, Rita Kelch und Katharine Römer für 25-jährige, Hans-Jörg Kauß, Andreas Rühl, Ewald Schlosser und Eckhard Schneller für 40-jährige Mitgliedschaft geehrt. Gerhard Enders, Mike Enders, Willi Hofmann, Volker Müller, Reinhard Pabst, Bernd Seim und Harald Seng gehören der Wehr seit 40 Jahren an, waren aber nicht anwesend. Für seine langjährige Tätigkeit als Gerätewart wurde Bernd Rühl geehrt. Für guten Übungsbesuch erhielten Pia Rühl, Andreas und Michael Rühl sowie Nadja Decher und Bernhard Stein ein Dankeschön überreicht.
Jugendwartin Pia Rühl berichtete aus der Jugendfeuerwehr, der zwei Mädchen und 12 Jungen angehören. Es gab neun Übungen, davon zwei per Videokonferenz. Unter strengen Hygieneregeln starte im Juni der fast normale Übungsbetrieb, wobei die Kids einen Löschangriff mit Wasserentnahme übten.
Zudem wurde mit Geräte- und Knotenkunde sowie Vorbereitungen auf mögliche Wettkämpfe 2022 begonnen. Die Gruppe an einem Förderwettbewerb teil und gewann 4500 Euro für die Anschaffung neuer Jacken und neuer Spinde. Da Corona auch eine richtige Weihnachtsfeier verhinderte, wurde die letzte Übung im Dezember mit einem Pizzaessen abgeschlossen und alle Kinder erhielten ein Süßigkeitspaket inklusive Stift mit der Gravur »Jugendfeuerwehr Atzenhain«.