Mit den Bildern eins werden
Mücke-Groß-Eichen (sf). Malerin Charlotte Bosch-Krauß, die in dem beschaulichen Örtchen Dirlammen wohnt, stellt einige ihrer Werke in der Ernst-Eimer-Stube aus. Der Kunst- und Kulturverein Ernst-Eimer präsentiert die Werke der Vogelsberger Künstlerin auch noch im Folgemonat. Wer die Ausstellung besucht, wird von der Malerin selbst - sprichwörtlich an die Hand genommen - und die künstlerische Reise beginnt.
Es ist wie ein Spaziergang durch die verschiedenen Stilrichtungen.
Schön ist es, wenn man sich von den Bildern inspirieren lässt und so entdeckt man immer wieder die Farben des Meeres und der Natur. Charlotte Bosch-Krauß ist sehr naturverbunden und das spiegelt sich in all ihren Werken. Ihre Maltechniken sind ganz unterschiedlich, von gegenständlich bis abstrakt.
Schon an die 100 Werke
Die Bilder spiegeln eine Malerin wider, deren erste Schritte im Jahr 2000 mit der Encaustic, einer alten Wachsmaltechnik begannen. Dieser Technik bediente sich schon Leonardo da Vinci. Ihr künstlerisches Wirken umfasst inzwischen an die hundert Werke, die in diversen Ausstellungen vorgestellt wurden und die Bewunderung der Besucher fanden. »Schon als Kind interessierte ich mich für das Malen. Mit großer Leidenschaft habe ich jede Möglichkeit genutzt, Ausstellungen zu besuchen, um die Bilder der alten Meister zu bewundern.
Die Fähigkeit dieser Künstler, mit wenigen Farben und den damaligen Möglichkeiten solch große Werke herzustellen, fasziniert mich immer wieder aufs Neue«, so die Künstlerin im Interview.
Doch dauerte es noch bis 2008, bis die Künstlerin aus der »Gedankenwelt des Malens« heraustrat und sich in die »aktive gestalterische Künstlerwelt« wagte. Damals begann sie mit der Malerei in Aquarell und Pastell, später folgte das Malen in Öl und Acryl. Es entstanden Werke wie Blumenarrangements, Landschaftsbilder, Portraits und Gebäude, wie zum Beispiel die Kirche von Dirlammen und das Schwarze Tor von Rottweil, ihrer alten Heimat. Charlotte Bosch-Krauß nutzt immer eine auf das jeweilige Werk abgestimmte Technik, um ihm den gewünschten Ausdruck zu verleihen. Eine andere Aussage zur Künstlerin beschreibt es so: »Die Malerin ist nicht stehen geblieben, sondern neugierig experimentierend ihren Weg weitergegangen und hat dabei interessante Erfahrungen gesammelt.«
Farben und Licht
Auf diese Weise würden die Werke zu einer »Identifikation mit Pinsel und Farbe«. Eine Laudatorin sagte einmal: »Vielfalt, Strahlkraft und Freude, aber auch Ersthaftigkeit und Tiefe sind in den Bildern zu entdecken«. Die Künstlerin hat sich inzwischen der abstrakten Kunst zugewandt. Dort kann sie experimentieren, loslassen und sich frei entfalten. Für sie ist Malen eine persönliche Wiedergabe von Momenten, Vielfalt, Farben und Licht. Mit den Bildern eins werden, mit den Bildern sprechen ist ein wichtiger Bestandteil ihres Schaffens.
Viele Besucher strömten am Sonntag durch die Räume in der Ernst-Eimer-Stube in Groß-Eichen. Bei Kaffee und Kuchen kam man mit der Künstlerin ins Gespräch, die auch gerne bereitwillig erzählte und die Besucher auf einige Details hinwies.
Auch am Sonntag, dem 30. April, ist die Ernst-Eimer-Stube in Groß-Eichen wieder ab 14 Uhr geöffnet. Zu sehen sind auch Werke von Charlotte Bosch-Krauß in der Gemeinschaftsausstellung »Lebensräume I« beim Kunstverein Fulda. Die Ausstellung findet vom 2.4. bis 21.5. statt. In der Habsburgergasse 2 in Fulda, geöffnet Donnerstag bis Sonntag von 15-18 Uhr oder unter www.kunstverein-fulda.de.