1. Gießener Allgemeine
  2. Vogelsbergkreis
  3. Mücke

Mit Bleifuß im Wildwechsel-Gebiet

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Hannelore Diegel

Kommentare

smf-Eva-JagdgenossenIMG__4c_1
Bei der Versammlung der Jagdgenossen, hintere Reihe von links: Genossenschaftsausschussmitglieder Dieter Niebergall, Dieter Bellof, Richard Diering, Jagdvorstand Berthold Biedenkapp, Ausschussmitglied Lukas Diehl und stellvertretender Jagdvorstand Steffen Wick. Vorne von links Jagdpächter Wolfgang Theiss und Stefan Schlosser und Rechner Burkhard Katz. © Hannelore Diegel

Mücke-Atzenhain (eva). Von einer weiterhin guten Zusammenarbeit berichteten Jagdvorsteher Berthold Biedenkapp und die Jagdpächter Stefan Schlosser und Wolfgang Theiss während der Jahreshauptversammlung der Genossenschaft. Im Rahmen eines Jahresrückblickes informierte Biedenkapp, dass ein Vertikutierer angeschafft wurde und für dieses Jahr der Ankauf eines neuen Mulchgerätes vorgesehen ist.

Die Jagdgenossenschaft hatte am Pfingstmontag zum Grenzgang eingeladen. Die Bewirtung oblag dem Milenium-Chor. Rechner Burkhard Katz legte die Jahresrechnung vor, die von Dieter Niebergall und Lukas Bellof geprüft wurde.

Viele Rehe sterben bei Unfällen

Jagdpächter Stefan Schlosser berichtete von 22 Stück Rehwild und einer Rekordstrecke von 28 Stück Schwarzwild, wobei leider die Zahlen beim Fallwild durch Unfälle weiter nach oben gehen.

Insbesondere auf den Nebenstrecken, wo viel Wildwechsel stattfindet, werde zum Teil »gerast« und die Rotwildunfälle nehmen zu. Daher könne er nur immer wieder an die Autofahrer appellieren, besonders zu den Hauptwildwechselzeiten in den Morgen- und Abendstunden aufmerksam zu sein. Als besonders erwähnenswert bezeichnete Stefan Schlosser das »Projekt Kitzrettung«, das sich mit der Anschaffung von elektronischen Zäunen plus des altbewährten Systems mit den flatternden Tüten bewährt habe und dadurch im letzten Jahr kein Kitztod durch Mähen zu beklagen gewesen sei.

Der Jagdpächter sprach das Problem »freilaufende Hunde« an, das er in seinem Jagdbereich schon als »abenteuerlich« bezeichnete, wenn man ab und an beobachten könne, dass Hundehalter nur wenig Zugriff auf ihren Vierbeiner hätten. Es habe sogar nach Zeugenaussagen schon Fälle gegeben, wo Halter im Bereich des »Heinzelmannberges« ihren Hund frei jagen lassen. Nach Beobachtungen seien es oftmals »Fremde«, die mit dem Auto von der Autobahn abfahren und Rast machen, um ihre Hunde frei laufen zu lassen. Sollte er so etwas sehen, werde er mit allen rechtlichen Mitteln dagegen vorgehen, betonte Schlosser. Erneut baten die Jagdpächter den Jagdvorstand dringend um Unterstützung zum Thema »Drama mit den Lkw«, wie Schlosser es nannte. Hier geht es um die immer stärker werdende Belastung und damit verbundene Einschränkungen (insbesondere bei der Wildschweinjagd) durch parkende Lastwagen, aber auch zu schnell fahrende Pkw-Fahrer sowie die Verbreitung von Unrat auf den befestigten Feldwegen zum neuen Brunnen und im Bereich der Windräder in Atzenhain.

Schlosser meinte, es sei »frustrierend«, wenn nach stundenlangem Ansitzen eine schon in Augenschein genommene Wildschweinrotte durch das laute Starten von Lkw vertrieben wird.

Ärger über frei laufende Hunde

Dem könnte durch das Anbringen von Schranken in diesem Bereich entgegengewirkt werden, was dringend erfolgen müsse, seien doch andere Hochbehälter in der Gemeinde auch mit Schranken geschützt. Es müsse eine Lösung für dieses Problem gefunden werden und er bat den Jagdvorstand, sich diesbezüglich an die gemeindlichen Gremien zu wenden.

Da es in letzter Zeit immer wieder vorgekommen ist, das Teile von Hochsitzen sowie Stecksysteme von mobilen Ansitzleitern zum Teil sogar aus der Verankerung gerissen wurden und inzwischen eine Sachbeschädigung von mehreren hundert Euro aufgelaufen sei, bat der Jagdpächter die Jagdgenossen darum, wachsam zu sein. Berthold Biedenkapp gab bekannt, dass auch in diesem Jahr an Pfingstmontag wieder ein Grenzgang durch das Revier mit anschließendem gemütlichen Beisammensein stattfindet.

Auch interessant

Kommentare