Klares Votum für die Schulen

Mücke (lkl). Die meisten Anträge, die im Vorfeld der Sitzung der Gemeindevertretung eingereicht worden waren, wurden ohne ein weiteres Wort einstimmig in die zuständigen Ausschüsse verwiesen. Der Grund: Angesichts der hohen Infektionszahlen wollte man die Sitzung so kurz wie möglich halten und nur das Wichtigste abarbeiten.
Eine Ausnahme bildete jedoch ein Resolutionsantrag der Kooperation aus Mücker Bürgern, CDU und Grünen, in dem es um die Gesamtschule Mücke ging. Denn hier wollten die Gemeindevertreter durch ein einstimmiges Votum ein klares Zeichen setzen.
Konkret fordern sie die Verantwortlichen im Vogelsberg dazu auf, »eine möglichst rasche und verlässliche Prüfung darüber herbeizuführen, ob die Mücker Gesamtschule saniert werden kann oder neu gebaut werden muss« und anschließend eine entsprechende Planung für das weitere Vorgehen vorzulegen.
Millionen an Schulumlage
Anmerkung: In einem Gespräch mit dieser Zeitung hat Landrat Manfred Görig dieser Tage angedeutet, dass die Gesamtschule wohl nicht mehr sanierungsfähig ist und neu gebaut werden muss.
Dr. Udo Ornik (Grüne) erläuterte, dass die Schule über 50 Jahre alt sei und »die letzte große Schule im Vogelsberg, die noch zu sanieren ist«. Allerdings sei der Beginn der Sanierung inzwischen weder im Haushalt 2022 noch in der Finanzplanung des Kreises bis 2025 vorgesehen, zudem stünden laut Landrat Manfred Görig aufgrund der hohen Kosten für das Kreiskrankenhaus bis mindestens 2027 keine Mittel für einen Neubau bereit. »Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir so lange warten wollen«, sagte er.
Da bislang Unklarheit darüber bestehe, ob eine Sanierung möglich oder aber ein Neubau notwendig sei, gehe es nun jedoch zunächst einmal darum, diese offene Frage dringend zu klären, um das weitere Vorgehen planen zu können. Er wolle den Verantwortlichen beim Kreis, die die sanierungsbedürftigen Schulen nacheinander abarbeiten, keine Vorwürfe machen, betonte Ornik. Aber in solchen Fällen müssten die Gemeinden durchaus etwas Druck machen, immerhin zahle Mücke auch Millionenbeträge als Schulumlage. Innerhalb der letzten zehn Jahre habe die Gemeinde insgesamt 31,2 Millionen Euro Schulumlage gezahlt, ergänzte Bürgermeister Andreas Sommer an dieser Stelle.
Zuspruch gab es von Dirk Neumann (SPD) und Ulf Immo Bovensmann (FW), der berichtete, dass schon vor über 20 Jahren, als er dort zur Schule gegangen sei, Sanierungsbedarf bestanden hätte. An einen Neubau glaube er persönlich nicht, fügte er an, aber es sei wichtig, die Sache anzuschieben. Sollte die Prüfung ergeben, dass eine Sanierung möglich ist, fordern die Gemeindevertreter in der Resolution zudem, dass die akuten Missstände unverzüglich beseitigt werden.
Problem mit Heizung und Strom
Die Heizung, die Dämmung und die Stromversorgung, die digitalem Arbeiten im Weg stehe, nannte Ornik als Probleme. Zudem könne man die Fenster nicht verdunkeln und auch bei den Toiletten und auf dem Schulhof bestehe Handlungsbedarf.