Jäger und Naturschützer pflanzen

Mücke (jol). Die erste Streuobstwiese im Forstrevier Mücke haben Naturschützer, Revierleiter, junge Familien und Jäger dieser Tage gemeinsam gepflanzt. Mit dem Ergebnis ist Christian Feußner von Hessen Forst überaus zufrieden. 20 gut drei Meter hohe Obstbäume haben auf der Wiese im Bereich »Hohes Rod« ihren Platz gefunden. Die Bäume stehen auf einer Wiese des Landes im Wald zwischen Nieder-Ohmen, Elpenrod und Wettsaasen.
Die 20 Aktiven hatten allerdings etwas Mühe, die großen Pflanzen in die Erde zu bringen. Das tat der guten Laune bei der Pflanzaktion keinen Abbruch. Ebenfalls wichtig: Familie Brand sorgte für die Verpflegung bei der Aktion auf der Waldwiese.
Für Feußner ist diese erfolgreiche Zusammenarbeit mit der NABU-Grupe Wettsaasen besonders wichtig, »um zu zeigen, dass Förster nicht nur jagen und Bäume umsägen, sondern auch einiges für den Naturschutz machen«.
Es ist nicht die erste Aktion, die für weitere Biotope im Revier gesorgt hat. In Vorjahren sind auf Flächen des Landes einige Flachwasserteiche entstanden, dieses Jahr ist nun die Streuobstwiese dazugekommen. Dafür hat die NABU-Gruppe 1000 Euro aus dem Programm der hessischen Biodiversitätststrategie genutzt, das über die Untere Naturschutzbehörde des Kreises zugänglich ist.
Zwetschgen, Birnen und Mirabellen
Für das Geld gab es 20 überkopfhohe Hochstämme bei einer Heuchelheimer Baumschule, die regionale Obstsorten anbietet. Neben zwei Zwetschgenbäumen, einer Mirabelle und drei Birnen sind 24 Bäume mit regionalen Apfelsorten wie dem Heuchelheimer Schneeapfel, Körler Edelapfel, Metzrenette und Rote Walze eingepflanzt worden.
Eine Vorgabe des Programms ist, größere Bäume zu setzen und für zehn Jahre die Pflege zu übernehmen. »Dazugehört jedes Jahr ein fachgerechter Schnitt, damit sich die Krone vernünftig ausformt«, erläutert Feußner. Das sichern die Aktiven der NABU-Gruppe Wettsaasen zu.
Obstbäume sind wichtig für Artenreichtum im Wald, betont Feußner. Die Blüten ernähren Insekten, was wiederum für Vögel wichtig ist. In alten Obstbäumen finden Käuze Platz, die Früchte dienen Tieren als Nahrung. Nun hofft Feußner noch darauf, einen Schäfer zu finden, der zweimal im Jahr mit seinen Schafen vorbeikommt. Das ist die schonendste Methode, die Wiese zu erhalten.
Er betont, dass er gerne mit Naturinteressierten weitere Umweltaktionen angeht. Sie können über das Forstamt Schotten Kontakt mit ihm aufnehmen. Bei der Pflanzaktion freute er sich darüber, dass in der Gruppe auch acht Kinder waren.
Dadurch werde die nächste Generation an die Natur und ihre Besonderheiten herangeführt.