Graffiti an Betonwänden

Mücke-Nieder-Ohmen (sf). Dieser Tage fand im zentralen Mücker Lostplace (»aufgegebener Ort«) »Falkenhorst« ein Graffitiworkshop statt, der von TraVogelsberg organisiert wurde. Zusammen mit Kam, Sina und Farhad von »Über-Brücken« hat der Mücker Künstler Thomas Lamadieu dabei ein cooles Streetart-Kunstwerk hinterlassen. Auch sieben Mücker Kinder durften sich im Graffitisprayen ausprobieren und hatten jede Menge Spaß dabei.
Daniela Bauernfeind hatte die Kinder mobilisiert.
Zum einen arbeiteten sie am großen Bild mit, hatten aber noch ein eigenes Bild zum Sprayen. Specialguest war Fuchs von Über-Brücken e.V, der mit seinem musikalischen Talent und seiner Frohnatur für ein warmes Ambiente an diesem kalten Betonort sorgte.
Das Gebäude »Falkenhorst« ist ein riesiger leerstehender Gebäudekomplex am Rande von Nieder-Ohmen, das vor über 20 Jahren als Seniorenresidenz geplant war, jedoch nie fertig gestellt wurde. Nun hat der Lostplace bereits vor einger Zeit einen neuen Besitzer gefunden, der frischen Impulsen gegenüber durchaus aufgeschlossen sei. Michael Holz aus Gießen, der aktuelle Besitzer von »Falkenhorst«, stehe den Jugendlichen total offen gegenüber, so die Initiatoren des Workshops. An manchen Wochenenden sind die Airsoft-Gamer vor Ort und melden sich immer bei dem Besitzer an, bleiben auch oft über Nacht oder übers Wochenende. Die Ziele des Eigentümers Michael Holz sind, dass der dritte Bauabschnitt an Falkenhorst wohl zurückgebaut werden soll und die beiden ersten Bauabschnitte wieder zu neuem Leben erweckt werden. Vor dem Jahr 2024 werde man aber wohl am Gebäude wenig entdecken, denn die entsprechenden Vorarbeiten seien noch am Laufen, hat Holz wissen lassen. Er lobte die Bauverwaltung des Kreises in Lauterbach, denn diese sei »sehr entgegenkommend mit Genehmigungen in Teilbereichen«. Künftig soll im Gebäude von »Falkenhorst« wohl eine Demenz-Wohngemeinschaft entstehen, so die gegenwärtige Planung. TraVogelsberg hat mit der Graffiti Aktion gezeigt, »wie kalter Leerstand durch Kultur und Begegnung zu neuem Leben erweckt werden kann«. so die Initiatoren der Aktion. Der Ort könnte sich »für Streeartfestivals eignen, er bietet eine perfekte Film- oder Performancekulisse und hat eine beeindruckende Akustik«. Teilnehmer »Fuchs« war total überwältigt von der tollen Akustik in den riesigen Räumen, die nach oben hin offen sind. Man könne nun gespannt sein, ob sich in Zukunft weitere Kulturschaffende für diesen besonderen Ruinenort interessieren werden. »Dass er Potenzial hat, steht außer Frage.«