Feier mit Flüchtlingen aus der Ukraine

Mücke-Atzenhain (sf). Wasser und Feuer, Dunkelheit und Licht - Gegensätzliches, das zum Fest in der Jahresmitte gehört: Mittsommer, Sonnenwende und Johannistag. Die evangelische Kirchengemeinde Nieder-Ohmen hatte kürzlich auf den neu gestalteten Dorfplatz nach Atzenhain eingeladen.
Zusammen mit der neuen Konfirmandengruppe aus Atzenhain hatten Kirchenvorstandsmitglieder alles für das sommerliche Fest aufgebaut. Willi Hofmann hatte zwei Feuer vorbereitet. Über einer der beiden Feuerstellen sollten später Bratwürste aus regionaler Produktion gegrillt werden. Der neue Dorfbrunnen war nachmittags von geflüchteten Ukrainerinnen festlich geschmückt worden. Lydia Alt, die als ukrainische Mitbürgerin seit Jahrzehnten in Mücke wohnt, hatte in mühevoller Arbeit typische Blumenkränze vorbereitet, die die Ukrainerinnen, vielfach sogar in Landestracht gekleidet, auf dem Kopf trugen.
Kirchlich wird am 24. Juni das Geburtsfest Johannes des Täufers begangen. In der Ukraine wird nach orthodoxem Kalender dieses Fest als Iwan-Kopala-Tag mit viel Brauchtum begangen. Pfarrer Schellhaas feierte mit den zahlreichen Gästen aus den Mücker Ortsteilen und den ukrainischen Familien eine Freiluft-Andacht aus diesem Anlass. Wetterbedingt musste man anschließend in das naheliegende Dorfgemeinschaftshaus ausweichen, in dem bis in die Nacht fröhlich weitergefeiert wurde. Die Würstchen wurden kurzerhand mithilfe von Elektropfannen zubereitet. Dazu wurden kühle Erfrischungsgetränke und als lokale Brauspezialität »Wettsääser Bergbier« kostenlos angeboten. Ukrainische Melodien wurden auf der Garmoschka vorgetragen und man sang und klatschte dazu. Dankbar sprachen die Geflüchteten davon, an diesem Abend ein Stück Heimat erlebt zu haben, die sie so sehr vermissen, die Ortsansässigen freuten sich über ein so fröhliches gemeinsames Feiern.