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Eine Stütze des Haushalts

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Von: Jutta Schuett-Frank

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Hedwig Weiser mit dem Gemälde des damals 17-jährigen Mädchens Hedwig Sandner. FOTO: SF © Jutta Schuett-Frank

Mücke-Groß-Eichen (sf). Eine besondere Besucherin konnte die Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins der Ernst-Eimer- Freunde, Christel Wagner, bei der Eröffnung der Märchenbilderausstellung »Zauberhafte Märchenwelt« in Mücke Groß-Eichen begrüßen: die Zeitzeugin Hedwig Weiser aus Gambach.

Durch einen Zufall hatte die heute 91-jährige rüstige Rentnerin von der Existenz des Vereins in Groß-Eichen erfahren und durch ihre Tochter Kontakt mit der Vorsitzenden aufgenommen. Hedwig Sandner, ihr damaliger Name, war mit ihrer Familie Ende des 2. Weltkriegs aus dem Egerland vertrieben worden und mit ihren Eltern bei einer Familie in Groß-Eichen einquartiert worden. Um sich ein Taschengeld zu verdienen, arbeitete sie von ca. 1947 bis 1949 bei Ernst Eimer in der »Villa« im Haushalt (Wohnhaus Ernst Eimers, von den Bewohnern Groß-Eichens wegen seines auffälligen Baustils so genannt). Neben der Hausarbeit war auch ihre Hilfe als Kindermädchen gefragt, da die Tochter Ernst Eimers, Elisabeth (Lissy) Willwacher, mit ihren drei Kindern zeitweise in der Villa lebte.

In dieser entbehrungsreichen Nachkriegszeit war es auch üblich, viele Produkte des täglichen Bedarfs im Garten selbst anzubauen und das Obst zu verarbeiten, und so gab es für die 17-jährige Hedwig einiges zu tun. Wenn die Arbeit in der Villa erledigt war, half sie auch manchmal noch bei der Schwester Ernst Eimers, Marie Vöhl, in der Landwirtschaft.

Doch es blieb wohl noch genügend Zeit, um bei dem Maler für ein Porträt Modell zu sitzen. Das Foto zeigt Hedwig Weiser mit dem Gemälde des damals 17-jährigen Mädchens Hedwig Sandner.

Bei ihrem Besuch in Groß-Eichen konnte sie noch einige Anekdoten aus der damaligen Zeit erzählen.

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