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Ein Seniorenbeirat für Mücke?

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Von: Sophie Röder

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Mücke (smf). In dieser Woche haben sich die Mitglieder des Mücker Ausschusses für Jugend, Senioren, Kultur und Soziales (JSKS) mit der Frage nach einer Interessenvertretung für Senioren beschäftigt. Anlass war ein Antrag der Kooperation aus den Mücker Bürgern (MüBü), CDU und den Grünen. In diesem forderten die drei Fraktionen die Gründung eines Seniorenbeirates für die Gemeinde.

Dr. Anna-Elisabeth Brunn (CDU) erläuterte: »2018 haben wir das Thema schon einmal behandelt und es 2019 abgelehnt.« In der Zwischenzeit habe sich herausgestellt, dass solch ein Seniorenbeirat benötigt werde. Denn es sei viel, was heute auf die Seniorinnen und Senioren zukomme. »Doch wir sollten erst einmal schauen, ob ein Seniorenbeirat auch von den Bürgern gewünscht ist«, führte Brunn weiter aus. »Es bringt nichts, ihnen einfach etwas überzustülpen. Ein Seniorenbeirat muss gewollt sein.« Daher empfahl sie, zunächst ein Interessenbekundungsverfahren (IB) einzuleiten, wie es auch in Feldatal der Fall gewesen sei.

»Dort haben sie danach entschieden, dass das Interesse für einen Seniorenbeirat zu gering ist. Dafür wurde eine Seniorenkommission eingerichtet.« Nach einem solchen Verfahren könne der Ausschuss schauen, welchen Weg man in Mücke gehen wolle. Es gebe viele Möglichkeiten. Für welches Gremium man sich auch entscheide, die Arbeit solle über Kaffeetrinken hinausgehen und den Senioren politischen Einfluss ermöglichen, schloss Brunn.

Carmen Seel (SPD) entgegnete, wenn man einen Seniorenbeirat einführe, dann richtig - mit einer Wahl. »Aber so eine Wahl bindet Personal und kostet Geld.« Außerdem müsse diese als Briefwahl ermöglicht werden. »Zudem sollte aus jeder Ortschaft jemand im Beirat sein. Doch es ist nicht gesagt, dass überall die Bereitschaft dazu da ist.« Daher plädierte Seel dafür, eher eine Kommission als einen Seniorenbeirat einzuführen.

Brunn erinnerte daran, dass es sinnvoll sei, zunächst die Interessensbekundung zu evaluieren, und erst danach zu entscheiden, wie es weitergehe. Lukas Decher von den Freien Wählern warf ein, dass man noch klären sollte, wer unter welchen Voraussetzungen daran teilnehmen könne. Dies gehe aus dem Antrag nicht eindeutig hervor.

Interessensbekundung empfohlen

Prof. Dr. Hubertus Brunn (CDU) merkte an, dass man das Ganze nicht vorab verkomplizieren solle. Man solle das Interessenbekundungsverfahren als Basis nehmen und danach entscheiden. Auch Ottmar Traum (SPD) schloss sich an: »Eine Interessensbekundung ist gut. Wir sollten es erstmal Seniorenvertretung nennen und nicht -beirat.« So könnten die Senioren anschließend selbst entscheiden, was sie möchten. Zudem merkte Traum an, dass er 60 Jahre als zu jung empfindet.

Schließlich einigten sich die Ausschussmitglieder einstimmig darauf, dass bis Ende Februar die Ergebnisse des IB vorliegen sollen, damit die Option, einen Seniorenbeirat zu wählen, offen bleibe. Nach der Auswertung solle das Thema erneut im JSKS besprochen werden. Um das Verfahren nicht zu verzögern, soll am Mittwoch in der Gemeindevertretung über den Beschlussvorschlag abgestimmt werden.

Ebenfalls einstimmig fiel das Ergebnis für die Wahl von Loris Dominic Plate (FW) als weiteren stellvertretenden Ausschussvorsitzenden im JSKS aus.

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