Dorfleben sportlich und gesellig mitgestalten

Mücke-Ober-Ohmen (sf). Nach Ende des Ersten Weltkrieges schlossen sich in Ober-Ohmen einige junge Menschen zusammen, um gemeinsam Sport zu treiben. Ohne Sportgeräte ging es los. Mit dem Erlös von verschiedenen Rohstoffspenden konnten mit der Zeit ein Reck und ein Barren als erste Sportgeräte angeschafft werden. Die Geschichte erzählt, dass die Gründung des Vereins als »freie Turnerschaft« bereits im Jahr 1920 stattfand.
Da die Unterlagen der Gründung jedoch verloren gegangen sind, zählen wir das Jahr 1922 mit der Aufnahme des Vereins in den Deutschen Turner-Bund e.V. als Gründungsjahr. Die ersten Vorsitzenden des TSV Ober-Ohmen 1922 e.V. waren Gustav Zulauf, Otto Jäger und Peter Horst.
25 Pfennig Beitrag zu viel
Der erste Turnbetrieb erfolgte auf der sogenannten »Eidache« an der Straße Ober-Ohmen/Zeilbach. Als Turnlokal stellte der Gastwirt Rudolf Horst seinen Saal zur Verfügung. Später verlegten die Turner ihre Turneinheiten in den Saal des Gastwirtes Heinrich Krebs. Neben der Männer-Turngruppe konnten noch eine Frauen-Turngruppe sowie eine Schüler-Turngruppe aufgestellt werden.
Die finanzielle und wirtschaftliche Notlage, die 1932 ihren Höhepunkt erreichte, verschonte auch den Verein nicht. Die Beiträge gingen trotz des geringen Betrages von 25 Pfennig nur spärlich ein. Außerdem blieb keine Zeit für das Turnen.
So war es folgerichtig, dass die Geräte des Turnvereins der Schule übergeben wurden. 1940/41 kam der Turnbetrieb ganz zum Erliegen. 1947 wurden wieder sportliche Aktivitäten aufgenommen.
Am 27. Juli 1947 wurde der Verein nunmehr unter dem Namen Turn- und Sportverein wieder aufgebaut. Der TSV wurde von Heinrich Bogenhard als Vorsitzendem geführt. Nun begann ein reges turnerisches und sportliches Treiben. Die Turngeräte, die den Krieg unversehrt überstanden hatten, wurden wieder eifrig genutzt. Als Turnraum wurde ein Schulsaal verwendet. Die leichtathletischen Übungen nahmen die Mitglieder auf einem kleinen Platz auf dem Kirchberg vor.
Einen ersten Höhepunkt im Vereinsleben stellte das erste Kirchbergsfest am 21. August 1949 dar. Der Nachmittag des Kirchbergfestes wurde zu einem echten und wahren Volksfest. Besonders die Sportarten Fußball und Tischtennis hätten nicht in diesem Ausmaß betrieben werden können, wären nicht die Voraussetzungen dafür geschaffen worden. Hier war es zunächst der Ausbau des kleinen Rasenplatzes. Der Sportplatz allein reichte für die Sporttreibenden damals nicht mehr aus. Es musste eine Umkleidemöglichkeit geschaffen werden. Einen weiteren Höhepunkt unseres Vereinsleben stellten die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Vereinsbestehen 1972 dar.
Als Otto Schott 1975 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde, war sein größtes Ziel, die doch eher bescheidene Sportbaracke in ein Sportheim umzuwandeln. Unter dem 1. Vorsitzenden Dieter Schmidt, der von 1980-1988 im Amt war, hat das Vereinsleben einen weiteren Aufschwung erfahren. Sportlich gesehen befand sich der Verein in vielen Bereichen auf seinem Höhepunkt.
1989 wurde mit Armin Müller ein neuer Vorsitzender gefunden. Auf den damals neuen Vorstand kam die Renovierung des Sportplatzes zu. Zu dieser Zeit wurde zudem ein Stück Land gepachtet und als Ausweichplatz hergerichtet.
Nach zwei Jahren legte Armin Müller sein Amt des 1. Vorsitzenden nieder und Bernd Schott trat im Jahr 1991 seine Nachfolge an. Unter seiner Leitung wurden am und im Sportheim weitere bauliche Verbesserungen und Instandhaltungsarbeiten umgesetzt. Wesentlich zur Verbesserung der finanziellen Situation hat der seit 1992 durchgeführte »Bunte Faschingsabend« beigetragen.
Im Jahr 1999 legte Bernd Schott sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Zu dieser Zeit fand sich keine Nachfolge für den 1. und 2. Vorsitzenden, weshalb der Gedanke aufkam, die Führung auf drei Vorsitzende zu verteilen. Dieses »Dreier-Gespann« teilte sich die Führung und Aufgaben auf. 2000 übernahm Dieter Schmidt zum zweiten Mal das Amt des 1. Vorsitzenden. 2003 wurden umfangreiche Baumaßnahmen am Sportheim durchgeführt.
Faschingsabend und Kirmes
Nachdem Dieter Schmidt im Jahr 2013 sein Amt als 1. Vorsitzender nach 13 Jahren niederlegte, übernahm Thomas Meier seine Nachfolge. Im Jahr 2017 stand dann die große Sanierung des Sportheims an.
2021 übernahm Dennis Bär das Amt des 1. Vorsitzenden. Erste Instandhaltungs- und Verbesserungsarbeiten wurden abgeschlossen und begonnen. Auch künftig seien die Erhaltung des Sportbetriebes sowie der gesamten Sportanlage oberste Aufgabe.
Von besonderer Bedeutung für Verein und Dorf ist die jährliche Kirmes. Seit dem Jahr 2015 wird die Pfingstkirmes auf dem Kirchberg gemeinsam mit anderen Vereinen veranstaltet.
Außerdem beteiligt sich der TSV jedes Jahr mit zwei Weihnachtshütten an unserem dorfeigenen Weihnachtsmarkt »Am Römer«. Der TSV ist somit neben den sportlichen Aspekten stets engagiert, das Dorfleben aufrechtzuerhalten und für die Geselligkeit und die Gemeinschaft der Dorfbewohner und -bewohnerinnen zu sorgen.
