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Dank für großen Einsatz im Dorf

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Von: Jutta Schuett-Frank

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Mehr als 25 Jahre aktiv für die Dorfgemeinschaft: Haydar Cebe vor seinem Haus, das er innen und außen schmuckvoll hergerichtet hat. Nun zieht die Familie um. © Jutta Schuett-Frank

Mücke-Ilsdorf (sf). Er zieht um und wird im Dorf vermisst. Der frühere Ortsvorsteher Rudolf Velten erinnert sich gerne an Haydar Cebe, der sich stark in das öffentliche Leben Ilsdorfs einbrachte und verdient gemacht hat. Deshalb ist es ihm ein Anliegen, Worte des Danks nach dem Umzug Cebes nach Alsfeld auszudrücken.

Velten betont, dass Cebe in dem Mücker Ortsteil sehr geschätzt wird. Er hat sich jahrzehntelang in der Dorfgemeinschaft sehr verdient gemacht und scheint in Zukunft kaum ersetzbar zu sein. Er lobt die Bereitschaft des Mitbürgers, jederzeit vielseitige Arbeiten zum Nutzen der Dorfgemeinschaft zu übernehmen.

Arbeitserlaubnisse erst nach Jahren

Haydar Cebe kam im Jahre 1993 mit seiner Ehefrau und einem minderjährigen Kind aus der Türkei nach Deutschland. Er war als Angehöriger der kurdischen Minderheit in seinem damaligen Heimatland erheblichen Repressalien ausgesetzt und hatte sogar mit Inhaftierung zu rechnen. Die Familie kam nach Mücke-Atzenhain und dort wurde das zweite Kind geboren. Schon damals war der Familienvater ausgesprochen bemüht, mit den Einheimischen Kontakt aufzunehmen.

Das war nicht einfach. Es war den Eltern anfangs nicht erlaubt Arbeit aufzunehmen und den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten. Der Familie wurde lediglich der Status der Duldung gewährt, aber man musste ständig mit der Abschiebung rechnen. Im Jahre 1996 zog die Familie Cebe nach Ilsdorf um. Dann setzten sich der damalige Ortsvorsteher Rudolf Velten und der ehemalige Bürgermeister Matthias Weitzel für den Verbleib der Familie ein.

Das war erfolgreich und Haydar Cebe wurde eine befristete Arbeitsstelle im Autohof in Atzenhain gestattet. Diese Beschäftigung übt Haydar Cebe noch heute aus.

Besonders auffällig war in den vielen Jahren, dass Haydar Cebe neben seiner Haupttätigkeit weitere Nebenbeschäftigungen ausführte, wie sich Velten erinnert. Dies betraf die Hausmeistertätigkeit im Gemeinschaftshaus Ilsdorf, des Weiteren die anfallenden Pflegearbeiten auf den beiden Friedhöfen und dem Spielplatz. Er hielt überdies sämtliche gemeindeeigenen Plätze und Rasenflächen sauber. Besonders erwähnt Velten die große Hilfsbereitschaft, die er jederzeit erkennen ließ.

Nun hat sich in den letzten Tagen herumgesprochen, dass die Familie Cebe ihren Wohnsitz in Ilsdorf aufgegeben hat, um die Familie in Alsfeld zusammenzuführen. Besonders Haydar Cebe fällt dieser Wechsel offensichtlich besonders schwer. Er hatte sich das Haus der Familie nach seinen Wünschen hergerichtet und fühlte sich wohl.

Auch die gesamte Dorfgemeinschaft bedauert den Wegzug und bedankt sich ausdrücklich für die geleistete Arbeit und das stets freundliche Miteinander.

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