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600 Tiere gerettet

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Die Krötenzäune haben wieder gute Dienste geleistet: Etwa 600 Erdkröten haben Naturschützer in diesem Frühjahr über die Straße getragen. © Red

Mücke (pm). Trockene und frostige Nächte sind für die Krötenhochzeit nicht geeignet. In vielen frühen Morgenstunden schauten die Mitglieder des NABU Wettsaasen daher in leere Eimer, als sie den Krötenzaun entlang der Straße am Ortseingang von Merlau kontrollierten.

Die diesjährige Anzahl von gut 600 Erdkröten wurde in den wenigen feuchtwarmen Nächten dieses Frühjahres von den Naturschützern über die Straße getragen. Diese Zahl entspricht ungefähr dem Durchschnitt der in den vergangenen acht Jahren geretteten Tiere, wie der Krötenexperte des Vereins, Paul Walter Löhr, aus seiner Statistik errechnete.

Das Fortpflanzungsgeschehen der mit etwa drei Jahren geschlechtsreifen Erdkröten konzentriert sich auf wenige Tage. Um diesen Zeitraum abzupassen, wird die Krötenwanderung von Mitgliedern des NABU genau beobachtet, um zur Hauptwanderungszeit die Tiere in den Eimern entlang der Krötenzäune abzufangen und vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Damit der Inhalt der Eimer nicht zum »Selbstbedienungsrestaurant« für Waschbär und Co. wird, leeren fleißige Helfer die Eimer in der Nacht und in den frühen Morgenstunden und tragen die paarungswilligen Amphibien sicher über die Straße. Im Teich angekommen legen die Tiere ihre drei bis fünf Zentimeter langen Laichschnüre ab, um anschließend wieder in ihre Sommerlebensräume, hauptsächlich Laub- und Mischwälder, abzuwandern. Im Herbst kehren sie in die Nähe ihrer Laichgewässer zurück, um dort in frostsicheren Erdhöhlen zu überwintern. Bei steigenden Temperaturen im Frühjahr beginnt der Kreislauf mit der Krötenwanderung von vorne.

Als nächste Aktion plant der NABU Wettsaasen, in einer »Stunde der Gartenvögel«, die heimischen Singvögel zu beobachten und zu zählen. Der Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.

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