2021 Rekordjahr bei Einsätzen

Mücke-Nieder-Ohmen (sf). Vorsitzender Ralf Schneidmüller begrüßte dieser Tage die Mitglieder der Feuerwehr zur Hauptversammlung. Zum Jahresende 2021 hatte die Feuerwehr 329 Mitglieder. Hinzu kommen 51 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und fünf in der Alters- und Ehrenabteilung. Der Fahnenschrank wurde laut Schneidmüller etwas restauriert und hat nun wieder einen Platz im Schulungsraum.
Die Einsatzabteilung wurde mit neuen Fleecejacken und Strickmützen ausgestattet. Des Weiteren wurden ein neuer Getränkekühlschrank, ein Sideboard für den Schulungsraum, ein Rollladen für die Durchreiche der Küche zum Schulungsraum, zwei Sitzgelegenheiten für die Terrasse, eine Bluetooth-Musikbox, eine Kaffee-Maschine und kürzlich noch eine Eckbanksitzgruppe gekauft. Die Fertigstellung der Terrasse hinter dem Stützpunkt wurde ebenfalls finanziell unterstützt. Es wurden zwei Alarmmonitore angeschafft.
Die Feuerwehr Nieder-Ohmen wurde 2020 zu 102 Einsätzen alarmiert, so Wehrführer Marc Filipp. Die Gliederung der Einsätze gestaltet sich in 41 Brandeinsätze und 61 technische Hilfeleistungen. Dabei war man nicht nur innerhalb der Gemeindegrenze tätig.
Während der Einsätze in 2020 konnte die Wehr neun leicht, zehn schwer verletzten und sieben Personen mit medizinischen Notfällen helfen. »Für zwei Personen kam leider jede Hilfe zu spät.«
2021 wurde die Wehr zu 159 Einsätzen alarmiert. Was den bisherigen Rekord an Einsätzen in einem Jahr darstelle. Diese gliederten sich in 46 Brandeinsätze und 113 Hilfeleistungen. So gab einen langwierigen und kräftezehrenden Einsatz beim Hochwasser im Januar, der den Kräften alles abverlangte. 2021 bescherte der Feuerwehr Nieder-Ohmen auch einen der schwärzesten Tage ihrer Geschichte, als am 12. April gleich zwei Menschen tödlich verunglückten. »Dies Szenarien kostete die Einsatzkräfte viel Kraft, Professionalität und mentale Stärke.«
Derzeit gehören der Einsatzabteilung 48 Personen an. Weiterhin werde man tagsüber von 13 weiteren Einsatzkräften, die in der Nähe arbeiten, sowie von der Betriebsfeuerwehr Parker unterstützt.
Außerdem stand die Einweisung und Einarbeitung in neue Technik an, so mussten die Besatzungen für das neue TLF 4000 und den ELW 1 geschult werden. Ferner fanden in der Grundschule Kunterbunt zwei Räumungsübungen statt. Inzwischen habe sich die Feuerwehr Mücke zu einer tragenden Säule in der kreisweiten Ausbildung für die technische Hilfeleistung nach Verkehrsunfällen etabliert.
Um die Leistungsfähigkeit auf einem hohen Level zu halten, nahmen Feuerwehrleute an Lehrgängen und Seminaren teil. Im Sommer 2021 trafen sich die Aktiven erstmals mit der Arbeitsgruppe zur Planung des Staffellöschfahrzeuges (StLf 20), welches in Kürze ausgeschrieben werden kann.
Gespannt wartete man Ende November 2021 auf die Ankunft eines blauen Lkws mit zwei schwarzen Containern. Es folgten Übungen im sogenannten Brandcontainer bei Temperaturen über 600 Grad, dichtem Rauch und Nullsicht. Leider habe die Beteiligung an den vorgeschriebenen Streckendurchgängen zu wünschen übrig gelassen, so Filipp.
Freude über Nachwuchs
Die Jugendwartin Carina Reitz konnte über die letzten beiden Corona-Jahre wenig berichten. Es gab eine kleine Aktion an Weihnachten und Ostern und es wurden Blühwiesen angelegt. An größere Veranstaltungen auf Gemeindeebene oder Wettbewerbe war auch in 2021 nicht zu denken. Mit den Minis ging es Anfang August ins Maislabyrinth nach Lich-Eberstadt. Für die Jugendfeuerwehr ging es in den Kletterwald nach Gießen. Erfreulich sei, dass im Bereich der Jugend 2021 viel Zulauf verzeichnet wurde, vor allem bei den Minis.
So wechselten wieder einige Minis in die Jugendfeuerwehr. Freudig berichtete Carina Reitz, dass auch im Betreuerteam Zuwachs zu verzeichnen sei. Ergänzt wird das Team nun von Lucie Reinhardt und Justin Sutton.
Burkhard Reitz berichtete über einen erfreulichen Kassenbericht. Bürgermeister Andreas Sommer sprach den Einsatz beim Großbrand in Höckersdorf an. Ihm wurde dort bewusst, »dass man schnell alles verlieren kann«. Er lobt das Vorgehen der Feuerwehr.
Ortsvorsteher Jörg Matthias bedankte sich für die Arbeit »seiner« Nieder-Ohmener Wehr. Das Fest 2023 werde mal wieder ein Highlight, so Gemeindebrandinspektor Martin Schlosser. Jeder Einsatz sei eine Herausforderung. Und dazu kommen noch der Technischer Prüfdienst und die Unfallkasse, die bemängeln, dass die Gerätehäuser oftmals zu kleine Stellplätze haben, was geändert werden müsse, damit die Wehren in den Ortsteilen weiter betrieben werden dürfen. Es müsse viel investiert werden. Auch der Stützpunkt sei noch nicht fertig. »Eine Übungsfläche wäre wünschenswert.« Vom DRK dankte Vorsitzender Helmut Reitz für die tolle Partnerschaft.
Geehrt wurden für eine 25-jährige Vereinszugehörigkeit: Kurt Kräupl, Bernhard Bender, David Lang, Werner Wißner, Christoph Seng, Diana Schlosser, Arnd Liehr, Andreas Sommer, Andreas Ziersch, Jutta Hertel, Kurt Hummel, Lucia Hummel, Wolfgang Klement, Bernhard Schmidt, Hans-Christian Hort. Für 50 Jahre wurden Helmut Reitz, Raimund Tillich, Ulrich Philippi geehrt.
Neue Ehrenmitglieder
Zu neuen Ehrenmitgliedern wurden ernannt: Bernhard Bender, Werner Wißner, Kurt Pohl, Wilfried Wurm, Ulrike Böck, Bernd Schulz, Raimund Tillich, Kurt Schellhaas, Rainer Becker, Gerhard Nau, Ulrich Philippi, Karl-Heinz Sommerlade, Ernst Bast, Eberhard Schneidmüller, Klaus Dieter Engel, Jutta Hertel und Kurt Hummel.
Befördert wurden in der Versammlung zum Feuerwehrmann Justin Sutton und zum Oberfeuerwehrmann Moritz Schneider, Philip Wilka, Lucie Reinhardt, Christiane Vollpert. Vom Oberfeuerwehrmann zum Hauptfeuerwehrmann wurde Dominik Vollpert befördert.
