Mehr Raum für Jugendliche

Jugendliche in Mücke sind trotz langer Corona-Einschränkungen zum überwiegenden Teil zufrieden mit ihrem Leben. Das hat eine Umfrage des Jugendteams der Kommune ergeben. Noch ein Ergebnis: Plätze in den Dörfern sollen jugendfreundlich aufgewertet werden. Und Jugendliche hätten gern Flächen für Basketball und Volleyball.
Der Jugendliche, das unbekannte Wesen? Von wegen. Der Mücker Nachwuchs interessiert sich für viele Themen, ganz besonders für Tiere, Fashion und Beauty, Liebe und Beziehung sowie Technik. Doch direkt danach rangiert ein typisches Dorfthema mit der Kirmes, gefolgt von Natur und psychischen Erkrankungen. Das hat eine Umfrage der Jugendarbeiterinnen Katharina Schell und Jana Spohr ergeben.
Das Ergebnis der Bedarfsermittlung ergibt manches Bekannte wie das große Interesse an WhatsApp, Instagram und Co. »Es gab aber auch Erhellendes für mich«, sagt Bürgermeister Andreas Sommer bei der Vorstellung des Papiers.
Noch vor den Osterferien haben Schell und Spohr die Umfrage unter 150 Jungen und Mädchen an der Gesamtschule Mücke durchgeführt. »Das war ein guter Zeitpunkt mit Blick auf die Lockerungen der Corona-Einschränkungen«, sagt Schell im Gespräch. Dabei zeigte sich, dass viele der jungen Menschen trotz Pandemie keineswegs unzufrieden mit ihrer Lage sind. Und das, obwohl die sportlichen und geselligen Angebote in der Kommune über zweieinhalb Jahre hinweg deutlich heruntergefahren waren.
Das beflügelte die Kommunikation über digitale Kanäle, zudem wurden viele Serien und Social-Media-Beiträge konsumiert. »Es ist aber auf jeden Fall schön, dass sich die Jugendlichen nicht verloren gefühlt haben«, fasst Schell ein Ergebnis zusammen. In der Bedarfsanalyse des Jugendteams zeigt sich, dass viele der angesprochenen Themen von Interesse sind.
Neben typischen Freizeitbeschäftigungen zählen auch ernsthafte Fragen wie die nach psychischen Erkrankungen dazu. An dieses breite Spektrum »wollen wir mit unseren Angeboten anknüpfen«, sichert Jana Spohr zu. Es geht ihnen auch um die Aufwertung von öffentlichen Bereichen. Denn die Jugendräume werden meist von festen Cliquen genutzt, viele Jugendliche aus dem betreffenden Dorf bleiben dann außen vor. Deshalb ist es wichtig, Plätze zu gestalten, damit sich junge Menschen ungezwungen treffen können, wie Schell erläutert.
Dabei steht die Jugendarbeit der Gemeinde nicht in Konkurrenz zu anderen Veranstaltern. So wird honoriert, wie sehr sich Feuerwehren und Sportvereine um Jungen und Mädchen kümmern. Das Jugendteam will zusätzlich im Bahnhof Nieder-Ohmen Räumlichkeiten für Kochen, Zeichnen, Yoga und Kreatives bieten. Positiv wäre es, eine Art Jugendcafé in räumlicher Nähe zur Gesamtschule zu haben, wo regelmäßige Treffen möglich sind. Eine »gute Sache« wäre ein Bereich, um Basketball zu spielen.
Auch sehen Schell und Spohr den Bedarf nach besserer Information auf digitalen Kanälen. So reicht ein Veranstaltungshinweis in der Mücker Stimme oder auf der Internetseite der Gemeinde nicht aus, besser wären Ankündigungen auf einem Instagram-Konto.
Da Angebote rund um die Natur durchaus gefragt sind, regt Sommer eine Zusammenarbeit mit der aktiven NABU-Gruppe Wetttsaasen an. Für die Ferienspiele sind noch keine Festlegungen getroffen, wie Schell sagt. »Wir wollen sehen, was da gewünscht wird, eventuell kann es auch ein Angebot aus dem Bereich des Kampfsports sein«.
