Vizemeister aus Lauterbach

Lauterbach (pm). Dass sie gut sind, wusste man schon lange: Regelmäßig belegen die Mädchen der Schulmannschaft der Alexander-von-Humboldt-Schule die ersten Plätze in Regional- und Landesentscheiden. Auch auf Bundesebene durften Schulmannschaften der AvH ihr Bundesland in der jeweiligen Wettkampfklasse schon ab und an vertreten. In diesem Jahr allerdings konnte sich die Mannschaft über einen riesengroßen Erfolg freuen:
Sie reisten als Vizemeister vom Bundesentscheid in Berlin Anfang Mai nach Hause. Mit ihnen freut sich neben der Schulgemeinde auch die Hessische Landesregierung, die Glückwünsche ausrichten ließ.
Glückwünsche gab es natürlich auch von der Schulleitung: »Die ganze Schulgemeinde ist begeistert von euch«, so Gitta Holloch im Rahmen eines kleinen Interviewtermins. Die Schulleiterin berichtete davon, wie am Wettkampftag die jeweiligen Spielstände und Erfolge und Platzierungen ihrer Schulmannschaft über den Monitor flimmerten und alle mitfieberten, als die Mädchen im Berliner Horst-Korber-Sportzentrum um den Sieg kämpften. »Das hat ganz offensichtlich was gebracht«, strahlte Holloch mit den Mädchen und ihrer Begleiterin Kirsten Muche um die Wette. Gleichzeitig unterstrich die Schulleiterin, dass dies ein Gemeinschaftserfolg war: Ohne die hiesigen Vereine, in denen die Schülerinnen trainieren, sei ein solcher Erfolg undenkbar. Die jungen Sportlerinnen trainieren bei der TTG Vogelsberg in Herbstein und dem TV Landenhausen.
Beeindruckt von der riesigen Halle
Ob sie sich so große Chancen ausgerechnet hatten, als sie als hessische Mannschaft in die Hauptstadt fuhren, verraten die Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren nicht. »Dabei zu sein, wäre allein schon toll gewesen«, sind sie sich einig. Sie waren beeindruckt von der riesigen Halle, der Show am Abend der Preisverleihung, den Kontakten, die sie knüpfen konnten - dem ganzen Ambiente: »Eine krasse Erfahrung!«
Sehr gut gespielt haben die jungen Sportlerinnen dann aber auch: An 48 Tischen gleichzeitig wurden die Entscheide in den unterschiedlichen Wettkampfklassen ausgetragen, die große Halle ein einziges Tischtennisfeld. Die jungen Mädchen spielten ihre Einzel und Doppel herausragend und achteten bei den Besetzungen auch selbstständig darauf, dass keine von ihnen auf der Bank bleiben musste. Lediglich der Mannschaft aus Schleswig-Holstein mussten sie sich schließlich geschlagen geben.
»Diese Mannschaft kommt von einer Sportschule, trainiert viel häufiger als wir und war haushoher Favorit, weil sie extrem stark ist und einfach höchstklassiges Tischtennis spielt«, berichten die Mädchen, die dieser Mannschaft den Sieg offenbar gönnen können. Vor dem Finale hatten sie sich im Halbfinale gegen die Mannschaft aus Baden-Württemberg behauptet.
Über den Erfolg und das professionelle Verhalten der Mädchen freuten sich auch Kirsten Muche und Jennifer Lomp, die die Mannschaft in Berlin begleiteten.
3500 Menschen feiern gemeinsam
»Sportlich konnten wir die Mannschaft zwar nicht unterstützen, dafür sind sie selbst viel zu gut und coachen sich gegenseitig«, so Muche, »aber wir waren für Organisation und auch ein wenig für das Mentalcoaching zuständig.« Sie ist stolz, mit dieser erfolgreichen Mannschaft unterwegs sein zu dürfen.
Gemeinsam erlebten sie die Siegerehrung und die große Siegerparty am 6. Mai, die in der Max-Schmeling-Halle gefeiert wurde: Alle Siegerehrungen des Wettbewerbs Jugend trainiert für Olympia wurden dort vorgenommen, alle Mannschaften auf den Medaillenrängen, alle Sportarten geehrt, rund 3500 Menschen feierten hier gemeinsam. »Das war ein tolles Erlebnis, gerade nach den ganzen Jahren, in denen gar nichts stattfand«, so die Mädchen, die seit ihrer Qualifikation im Jahr 2020 zwei Jahre auf ihren Einsatz im Bundesentscheid warten mussten. Kein Wunder, dass ihnen der Spaß und die Freude über ihren Erfolg immer noch anzumerken sind.
Auch für ein paar Runden durch die Hauptstadt blieb der Gruppe noch Zeit: Sie besichtigten viele Orte, u.a. die East Side Gallery, genossen den Ausblick vom Olympia-Turm, shoppten im KaDeWe und wurden in die Hessische Landesvertretung eingeladen. So war auch das Rahmenprogramm nicht von schlechten Eltern und der zweitbesten Mannschaft Deutschlands, die aus Hessen, genau gesagt, aus Lauterbach, kommt, durchaus würdig.
Den Urkunden und Medaillen fügte die Alexander-von-Humboldt-Schule noch ein Geschenk als Anerkennung hinzu. »Wir sind stolz, dass unsere Schule so erfolgreich das ganze Bundesland vertreten hat.«