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»Nie wieder Krieg!«

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mit Projektleiterin Ute Kirst (M.). © Red

Lauterbach (pm). Das Löwendenkmal im Stadtkern von Lauterbach erinnert an die Siege des Krieges von 1870/71. »Aber es gibt keine Sieger: Krieg schafft Verlust, Vernichtung, Verderben und lebenslanges Trauma - über Generationen hinweg«, so Soroptimist International (SI) anlässlich der Verhüllung des Denkmals. Seit 24. Februar könne niemand mehr in Deutschland sagen, er oder sie wisse nicht, wie Krieg entsteht und welche Folgen er hat, ganz besonders für Frauen und Mädchen.

Nach den kurzen Verhüllungen in Blau und Gelb anlässlich der SI-Mahnwachen für die Ukraine ist der »Löwe« erneut für rund vier Wochen verhüllt. Dieser Zeitraum schließt die beiden Friedens-Gedenktage im September ein. Im Fokus des SI-Mitmach-Projektes »Nie wieder Krieg!«, das bereits vor Kriegsausbruch konzipiert wurde, steht in diesem Jahr die Meinungsfreiheit.

Auch in Deutschland habe eine der fürchterlichsten Diktaturen mit dem Verbieten von Büchern und deren Autoren begonnen. Daher wurde das Löwendenkmal in diesem Jahr mit Büchern verhüllt, die oder deren Autoren während der Nazi-Diktatur verboten wurden. Bücher, deren Autoren von 1933 bis 1945 verfolgt und verfemt wurden, sind in recycelbare Folie eingeschweißt. Buchseiten aus defekten oder nicht mehr verwendbaren Büchern wurden in Kindergärten, Schulen, Vereinen, Kirchengemeinden und Seniorenheimen mit Friedenssymbolen versehen und bildeten einen Spiegel der Generationen, der auch einen großen Teil der Verhüllung darstellt.

Die im Grundgesetz verankerte Meinungsfreiheit und die Freiheit von Bildung, Wissenschaft, Kultur und Presse seien nicht nur Pfeiler der Demokratie, »sondern auch ein hohes Gut, dessen wir uns täglich bewusst sein sollten und das es zu bewahren gilt«, so Soroptimist.

Das SI-Projekt »Nie wieder Krieg!« wird vom Bundesprogramm »Demokratie leben!« gefördert. Alle weiteren Informationen und Termine des Rahmenprogramms unter www.niewiederkrieg.net.

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