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»Es war eine heroische Zeit«

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Mit dem Linken-Landtagsabgeordneten Jan Schalauske infomrierten sich gut 40 Interessierte über die Bauarbeiten für die A 49 und die Folgen für die Umwelt. © Red

Kirtorf/Homberg (pm). Dieser Tage waren mehr als 40 Teilnehmer und Teilnehmerinnen einer Einladung der hessischen Landtagsfraktion der Linken an die A 49-Baustelle zwischen Kirtorf-Lehrbach und Niederklein gefolgt, um dort an einem Spaziergang mit dem Biologen Wolfgang Dennhöfer (BUND) teilzunehmen.

Ziel des Spaziergangs war es, die Ereignisse und Proteste rund um die Rodung und Räumung des Dannenröder Waldes nochmals Revue passieren zu lassen und gemeinsam nach vorne zu blicken. Am Fuße der Gleentalbrücke, einer im Bau befindlichen Autobahnbrücke in einer Wasserschutzzone II, erläuterte Dennhöfer etwaige Gefahren für die Trinkwasserversorgung und seine Forderung nach einem Moratorium für jegliche Autobahnprojekte - also aller rund 900 Kilometer Autobahnen, die im aktuellen Bundesverkehrswegeplan noch zum Bau vorgesehen sind.

Die große Enttäuschung

Neben Dennhöfer und vielen Mitgliedern von Bürgerinitiativen gegen die A 49 begleitete auch Jan Schalauske (Fraktionsvorsitzender der Linken im hessischen Landtag) den Spaziergang. In einem Redebeitrag zur zukünftigen Rolle seiner Fraktion kommentierte er: »Die Linke hat den Autobahnbau immer abgelehnt. Auch heute begleitet sie die drohenden Auswirkungen des unnötigen Autobahnbaus etwa auf Trinkwasserversorgung in Mittelhessen mit parlamentarischen Initiativen.« Bis zur finalen Abholzung von Teilen des Dannenröder Waldes wurde der gesamte Prozess von parlamentarischen Beobachtern der Linksfraktion kritisch begleitet. Die Besetzung und den Bau der Baumhaussiedlungen im »Danni« bezeichnete Dennhöfer abschließend als eine »heroische Zeit, auf die dann eine Phase großer Enttäuschung gefolgt ist.« Dennhöfer und Vertreter der Linken, neben Schalauske war auch der parlamentarische Geschäftsführer Torsten Felstehausen anwesend, waren sich daran einig, dass der »Dannenröder Wald unwiederbringlich verloren« sei, jedoch bestehe im Zeichen der Klimakrise die Notwendigkeit, weiter gegen in der Planung befindliche Autobahnprojekte und für eine sozial-ökologische Verkehrswende zugunsten von Mensch und Klima zu mobilisieren.

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