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Kino wird zum Klassensaal

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Szene aus dem Dokumentarfilm »Trans - I Got Life«. © PM

Gießen (pm/gl). Fast 42 000 Schülerinnen und Schüler sind im gesamten Bundesland dabei: Bei den aktuellen Schulkinowochen, die noch bis zum 1. April stattfinden, sehen Schulklassen Filme im Kino und diskutieren mit Filmschaffenden und Experten. Das Kino wird zum Klassenzimmer. Ziel ist es, Filmbildung als eine grundlegende Kulturtechnik im Unterricht zu fördern.

Der Kinosaal dient dabei als Erlebnis- und Erfahrungsort. Schülerinnen und Schüler setzen sich hier produktiv mit den Besonderheiten des Mediums auseinander und lernen, damit kritisch und kompetent umzugehen. Um die Filmbildung ins Klassenzimmer zu bringen, werden zudem verschiedene Workshopformate für Schüler angeboten.

Auch in Gießen finden mehrere Veranstaltungen im Kinopolis und Kinocenter statt. Ein Filmgespräch zu »Und morgen die ganze Welt« gibt es am Montag, 28. März, ab 9 Uhr, im Kinopolis. Fadi Einuz und Torsten Niebling von der Pädagogischen Fachstelle Rechtsextremismus »Rote Linie« sind zu Gast. Die »Rote Linie« bietet hessenweit Beratung und Fortbildung für Angehörige, Fach- oder Lehrkräfte sowie Schüler an und unterstützt die Distanzierung rechtsextrem gefährdeter junger Menschen.

Der Film erzählt von der 20-jährigen Luisa, die in der linksalternativen Szene schnell in den Bann des charismatischen Alfa gerät, der den gewaltsamen Widerstand propagiert. Spannung zieht der Film vor allem aus der Frage, wie weit Luisa gehen wird, und bietet dadurch zahlreiche Diskussionsansätze.

»Je suis Karl« und »Trans - I Got Life«

Filmgespräche zu »Je suis Karl« mit Fadi Einuz und Torsten Niebling folgen am 28., 29. und 31. März. Ein Bombenattentat zerstört ein Berliner Wohnhaus. Zu den Opfern zählen Maxis Mutter und die beiden jüngeren Brüder. Von nun an fühlt sie sich unsicher, sucht nach Antworten und neuer Orientierung. In der international politisch aktiven Gruppe des wortgewandten 20-jährigen Karl fühlt sich Maxi gut aufgehoben. Erst zu spät bemerkt sie, dass die Bewegung gewaltbereit und mit ihrer Ideologie demokratiegefährdend ist. Der Film nimmt den Rechtsruck in ganz Europa in den Blick und zeichnet ein beunruhigendes Bild.

Auch im Kinocenter findet ein Filmgespräch statt: am Freitag, 8. April, wird ab 10 Uhr der Dokumentarfilm »Trans - I Got Life« gezeigt. Das ist kein Film über, sondern mit sieben Transmenschen. Hier kommen sie ohne jeglichen Kommentar selbst zu Wort. Sie geben Einblicke in ihr Seelenleben und die komplexen psychischen und hormonellen Aspekte ihrer Transition. Auch die Arbeit von zwei Trans-Chirurgen wird dokumentiert.

Im Anschluss an den Film können die Schüler etwa ab 11.30 Uhr darüber mit Heik Zimmermann (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität) und Kimberly Kaus (Aidshilfe Gießen) sprechen.

Alle Informationen auf schulkinowochen-hessen.de.

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