Inklusives Bogenschießen

Vogelsbergkreis (pm). Sieben Projekte, gut 61 000 Euro, Zelthaut, Trennwände, eine Blühwiese, inklusiver Bogenschießsport, ein künstlerischer Begegnungsraum, ein Mühlrad für die Weidmühle und ein Zaun für den Vogelsberggarten. Quer durchs Vogelsberger Landleben reichen die geförderten Projekte: »Vereinsarbeit, Kultur- und Freizeitangebote, Nachhaltigkeitsprojekte und Denkmalschutz, all das ist mit dem breit gefächerten Ansatz bei der Vergabe möglich - viel Potenzial für unsere Region«, sagt Erster Kreisbeigeordneter Dr.
Jens Mischak (CDU) bei der Übergabe der Fördermittel aus dem »Regionalbudget«, einem Förderinstrument des Bundeslandwirtschaftsministeriums. Vom Potenzial der Initiativen, Projekte, Gemeinden und Vereine ist der Erste Kreisbeigeordnete überzeugt: »Knapp 61 000 Euro für wichtige Impulse, die nun die nächsten Schritte ermöglichen«, erläutert Dr. Mischak.
Neben der Stadt Ulrichstein, der Gemeinde Freiensteinau, dem Zeltlagerverein Eckmannshain und der evangelischen Kirchengemeinde Ober-Ohmen, haben der Schützenverein Nieder-Ohmen, der Verein Über-Brücken/over-bridges sowie das Ehepaar Bette aus Schotten-Eschenrod und ihr Renovierungsprojekt der Weidmühle Fördermittel erhalten.
Neuer Zaun für den Vogelsberggarten
Der Vogelsberggarten am Ulrichsteiner Schlossberg ist ein Aushängeschild der höchstgelegenen Stadt Hessens. Der Naturraum bietet vielen Insekten- und Pflanzenarten einen Lebensraum, repräsentiert die Biodiversität der Region und ist ein wichtiger Lernort für Schul- und Kindergartenkinder. Um beispielsweise die Beweidung mit Schafen und Ziegen durchführen zu können und dabei trotzdem die Beete zu schützen, soll mit Förderung aus dem Regionalbudget die Zaunanlage erweitert, verbessert und neu gestaltet werden. Knapp 9600 Euro der Gesamtinvestition von gut 12 000 Euro können über das Förderprogramm abgedeckt werden.
Seit 2014 betreibt der Zeltlagerverein Eckmannshain den beliebten Ferienort. Der Platz für zehn Zelte mit jeweils zwölf Schlafplätzen und einem Selbstversorgerhaus wird vom Verein mit viel Eigenleistung betrieben und durchlebt aufgrund der Corona-Pandemie zwei getrübte Saisons. Umso mehr freue es den Vorstand, dass die Investition in eine neue Zelthaut in Höhe von knapp 3700 Euro mit einem Zuschuss von etwa 3000 Euro unterstützt wird.
3-D-Parkour wird ausgebaut
Die evangelische Kirchengemeinde Ober-Ohmen - federführend Pfarrer Markus Witznick und Doris Wirkner - will zwischen Kirche und Gemeindehaus eine Insektenblühwiese erstellen. Auch soll mit einer Info-Tafel am zentral gelegenen Ort in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kindertagesstätte und am Lutherweg über die Bedeutung von Insekten für das Ökosystem und das fragile Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur informiert werden. Auch der in Mücke gegründete KlimaFairein soll in das Projekt einbezogen werden, dessen Kosten von etwa 2200 Euro mit knapp 1800 Euro Förderung abgedeckt werden.
Eine generationsübergreifende, nachhaltige, naturnahe und inklusive Bogenschießanlage - das ist das Ziel des Nieder-Ohmener Schützenvereins. Ein 3-D-Parkour soll ausgebaut, vermarktet und langfristig in der touristischen Wertschöpfungskette im Vogelsberg verankert werden. Eine überdachte Plattform und ein Steg in der Schießbahn sollen das Bogenschießen rund ums Jahr auch mobilitätseingeschränkten Schützen ermöglichen. Außerdem sollen die Technik der Anlage umgebaut, Teiche instand gesetzt und neben einem Insektenhotel auch ein Waldsofa installiert werden. Etwas mehr als 15 000 Euro der Gesamtsumme von 19 200 Euro werden über das Regionalbudget abgedeckt.
Als wichtige Unterstützung für die ehrenamtliche Arbeit der Freiensteinauer Vereine sieht Bürgermeister Sascha Spielberger die Förderung über das Regionalbudget in Höhe von knapp 6000 Euro. Mit ihr wird eine Investition von fast 7500 Euro in eine Trennwand für das Foyer der Sporthalle unterstützt.
Der Verein Über-Brücken/over-bridges beabsichtigt, in Ulrichstein einen künstlerischen Begegnungsraum bzw. ein Atelier zu schaffen. Dort sollen Kunst- und Kulturprojekte in Form von Tanz, Musik, Malerei, Fotografie, Video, Multimedia und mehr realisiert werden können - von Künstlern, die dort einen Entfaltungsraum finden. Vor dem Hintergrund »Kultur auf dem Land« soll das Haus zu einem künstlerischen Bildungsforum heranwachsen. Neben Fachkursen in den Bereichen Tanz, Theater, Musik, Malen und Improvisationen sollen auch interne und offene Events Menschen aus der Region und darüber hinaus einladen, Kunst zu erleben. Die Investition von 12 300 Euro wird mit gut 9800 Euro unterstützt.