Weiterer Geldautomat gesprengt
Homberg (jol/pm). Die Glassplitter flogen gut zehn Meter weit, drei Scheiben des kleinen Glasanbaus am Baumarkt in der Ohmstraße sind zu Bruch gegangen, andere zeigen Risse. Eine Zone der Verwüstung haben Ganoven hinterlassen, die in den frühen Morgenstunden des Freitags mit Gewalt einen Geldautomaten geknackt haben.
Im Polizeibericht heißt es dazu, dass die Täter gegen 3.30 Uhr eine Explosion ausgelöst haben. Dabei wurde der Geldausgabeautomat gesprengt, der sich im Anbau an den Bau- und Gartenmarkt befand. Die Täter flüchteten mit einem dunklen Pkw. Personen wurden dabei nicht verletzt. Der Sachschaden liegt bei etwa 300 000 Euro.
Die Mitarbeiter »waren total geschockt, einige haben in der Nacht das Echo der Explosion gehört«, wie Nadine-Yvonne Erbes, Vorstandsassistentin der VR Bank HessenLand, sagt. Manche Mitarbeiter des zu der Tochtergesellschaft gehörenden Baumarkts haben »gleich an den Krieg in der Ukraine gedacht«, alle sind fassungslos. Durch die Berichterstattung über den Krieg sind viele Menschen sensibilisiert.
Experten der Polizei sind am Vormittag rund um den Tatort am Werk und sichern Spuren. Der Bereich am Eingang ist weiträumig mit Flatterband abgesperrt. Die Alsfelder Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und vor Ort umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt. Mit dabei waren Experten des osthessischen Erkennungsdienstes und des Landeskriminalamtes. Die verdutzten Kunden werden zu einem Nebeneingang gelotst. Nach ersten Erkenntnissen stahlen die Täter Bargeld in unbekannter Höhe.
Sie flüchteten mit einem dunklen Auto, vermutlich der Marke BMW oder Mercedes-Benz, mit lautem Motorengeräusch oder defekter Auspuffanlage in Richtung Kernstadt Homberg. Nun suchen die Ermittler nach Zeugen, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Umfeld des Tatortes gesehen haben.
Hinweise erbittet die Kriminalpolizei Alsfeld, Telefon 06631/9740 oder jede Polizeidienststelle. Es ist bereits die vierte Attacke auf Geldautomaten der VR Bank in den letzten sechs Monaten, so Erbes. Eine versuchte Sprengung in Ober-Ofleiden sowie zwei vollendete Taten in Schwarzenborn und Schwalmtal sind zu verzeichnen.