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Weg frei für Projekt Friedrichstraße

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Von: Joachim Legatis

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Auf dem Grundstück der ehemaligen Grundschule an der Friedrichstraße sollen drei Wohnhäuser entstehen. Die Stadtverordneten bringen den Bebauungsplan auf den Weg. © Kerstin Schneider

Homberg (jol). Nach jahrelangem Tauziehen kommt nun endlich das Bauvohaben »Friedrichstraße« in der Kernstadt auf den Weg. In der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung beschloss eine Mehrheit den Bebauungsplan, seine Offenlage und einen Durchführungsvertrag mit der Bauträgergesellschaft PaWo. Dafür waren die 13 Abgeordneten von SPD, CDU und FW bei drei Neinstimmen (Bürgerforum und Grüne) sowie drei Enthaltungen aus der Grünen-Fraktion.

Wegen möglichen Widerstreits der Interessen hatte Eckhard Hisserich (DB) nicht an der Abstimmung teilgenommen.

Der Bebauungsplan umfasst neben dem Gelände der ehemaligen Grundschule die Bereiche Kindergarten, DRK-Heim und Gefrierhaus. In der Sitzung des Stadtparlaments unter Leitung von Kai Widauer (CDU) erläuterte der für die Stadt tätige Rechtsanwalt Christopher Nübel, dass der Bebauungsplan »Friedrichstraße« Grundlage für die konkrete Bauplanung darstellt.

Um die privaten Versorgungsanlagen an das öffentliche Netz anzuschließen und die Bedingungen der Stadt für den Bau mit der Projektgesellschaft festzuschreiben, sei der Durchführungsvertrag vorbereitet. Darin geht es auch um Baufristen und die Parkplätze. Vorgesehen ist, 20 öffentliche Parkplätze aus dem 6500 Quadratmeter großen Areal zwischen Friedrichstraße und Marburger Straße herauszumessen.

Ein Vertreter der PaWo hatte die Planungen den Stadtverordneten im November vorgestellt. Demnach sind in einem »Wohnquartier am Park« drei Einzelhäuser mit jeweils drei Vollgeschossen und einem weiteren sogenannten Staffelgeschoss vorgesehen. Insgesamt sollen in drei Gebäuden 40 Wohnungen mit Größen zwischen 40 und 85 Quadratmetern entstehen. Dabei ist es möglich, zwei Wohnungen zu einer größeren zusammenzulegen. Beim Bau werde der Energiestandard KW 55 eingehalten. In einem der Gebäude, das von der Frankfurter Straße aus verkehrlich angebunden wird, sind im Erdgeschoss Räume für gewerbliche Nutzung wie beispielsweise für Arztpraxen, Pflegedienst, Friseur oder Bäckerei-Cafe vorgesehen. Alle Wohnungen werden barrierefrei sein.

Alle notwendigen Parkflächen könne man im Außenbereich unterbringen, so der PaWo-Vertreter. Der vorhandene Spielplatz soll erhalten werden. Das gilt auch für den vorhandenen Grünbewuchs auf dem Gelände, der noch ergänzt werden soll. Zwischen den Gebäuden soll ein »halb öffentlicher« Platz entstehen, kündigte man an. Mit einem Pavillon soll er als Begegnungsstätte dienen. Es werde ein Fußweg zwischen Friedrichstraße und Marburger Straße vorgesehen.

Eine kurze Debatte ergab sich zur Frage, wie für Starkregen vorgesorgt wird. So regte Barbara Schlemmer (Grüne) an, in dem Vertrag zwischen Stadt und PaWo festzulegen, dass eine Starkregenkarte für den Bereich erstellt wird. »Wir wollen vermeiden, dass nach einem kurzen Wolkenbruch die halbe Stadt unter Wasser steht.« So sei es im Bauausschuss beschlossen worden. Das wiesen Ausschussvorsitzender und 1. Stadtrat Michael Rotter zurück. Es gebe keinen solchen Beschluss.

Das Thema der Starkregenkarten wurde etwas später in der Sitzung noch einmal aufgegriffen. Dabei ging es um einen Antrag des Bürgerforums, die Stadt solle Fließpfadkarten und Starkregen-Gefahrenkarten erstellen lassen, um gegen Überschwemmungen gewappnet zu sein. Erfreut teilte Rotter mit, dass beide Kartenwerke im Magistrat beschlossen wurden. Die Stadtverwaltung sei dabei, die Kartenwerke zu beauftragen.

Ein weiterer Antrag kam von den Grünen, dabei geht es um spezielle Starkregen-Gefahrenkarten für einzelne Baugebiete, wie Schlemmer erläuterte. Für das Projekt Friedrichstraße, das Baugebiet Ober-Ofleiden und das Gewerbegebiet Roter Berg sieht Schlemmer diese Spezialkarten als notwendig an, um besser gegen Überschwemmungen gewappnet zu sein. Nach kurzer Debatte einigte man sich im Parlament darauf, das Thema der Starkregenkarten im Bauausschuss zu belassen.

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