Vorfreude aufs Wiedersehen

Homberg (bul). Freundschaft ist, wenn man beim ersten Wiedersehen nach langer Trennungszeit das Gefühl hat, sich gerade erst gestern gesehen zu haben: Wenn an den Pfingsttagen in Homberg/ Ohm genau dieses Gefühl die Einheimischen und die französischen Gäste aus der langjährigen Partnerstadt Thouaré-sur-Loire in Westfrankreich umschleicht, haben die Kommission zur Förderung der Städtepartnerschaft Homberg-Thouaré und das Comité Thouaréen de Jumelage ihre Hausaufgaben gemacht.
Man freut sich jedenfalls schon jetzt auf ein freundschaftliches Wiedersehen an Pfingsten zum 40 (plus ein)-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum in Homberg.
Nachgefragt im Homberger Rathaus, war es im Jahr 1981 eine Frau, eine gebürtige Deutsche noch dazu, die mit einer französischen Delegation aus Thouaré nach Homberg reiste, sofort auf gegenseitig offene Ohren stieß und das Band der Freundschaft knüpfte. Kurzum besiegelten die damaligen Bürgermeister Walter Seitz und Jean Pinson den Vertrag zur wachsenden Städtepartnerschaft Homberg-Thouaré.
Thouaré liegt gut 1000 Kilometer vom hiesigen Ohmstädtchen entfernt an der Loire in der Nähe der Metropole Nantes. In jener französischen Partnergemeinde im Département Loire-Atlantique in der Region Pays de la Loire, unweit der Biskaya-Bucht im Nordatlantischen Ozean wiederum leben heute etwa 10 300 Einwohner, derweil Homberg mit rund 7600 »Humricher« aufwarten kann.
Seit der damaligen Grundsteinlegung kümmert sich eine Kommission zur Förderung der Städtepartnerschaft Homberg-Thouaré sowie das Comité Thouaréen de Jumelage um den Erhalt der Partnerschaft und füllt das Bündnis mit Leben. Die Organisation von gegenseitig-regelmäßigen Besuchen, Festen, Workshops und Ausstellungen wurde zur einer wichtigen Aufgabe. Unter normalen Umständen finde seither zwei Mal im Jahr ein Jugendaustausch statt und alle fünf Jahre organisierten die Kommissionen abwechselnd Jubiläumsfeiern, konzentriert Claudia Blum als noch amtierende Bürgermeisterin die Kernaufgaben der deutsch-französischen Kommissionen auf den Punkt.
Im letzten Jahr standen in Homberg die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaft an; aufgrund der Pandemie wurde der offizielle Rahmen jedoch um ein Jahr nach hinten verschoben. Im kleineren Kreis aber trafen sich die beiden Kommissionen um Friederike Feyh auf deutscher, sowie Alain Morvant auf französischer Seite mit ihren Rathauschefinnen Claudia Blum und Martine Oger zu einer digitalen Zoom-Konferenz, in der von Homberger Seite zwei Videos eingespielt wurden mit neuen Homberger Sehenswürdigkeiten mit Bezug zur Städtepartnerschaft, darunter neue Hinweisschilder an den Ortseingängen der Stadt und im Garten Thouaré unterhalb des Stadthallenplatzes, der einst nach fünf Jahren Freundschaft angelegt wurde.
Übernachtungsmöglichkeiten gesucht
Die letzte persönliche Begegnung in oder mit den Freunden der Partnerstadt fand übrigens für Bürgermeisterin Blum im September 2019 in Thouaré statt. Die Hombergerin war begeistert von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit vor Ort, erzählt sie gegenüber dieser Zeitung. Umso größer scheint jetzt die Freude zu den großen Jubelfeierlichkeiten in Homberg am Pfingstwochenende. Auf dem Programm stehen gemeinsame sportliche Highlights zur Fortführung und Belebung der Partnerschaft.
Dazu wird am Freitagabend, 3. Juni, ein Bus aus Thouaré erwartet, genauso wie auch am Samstagmorgen, 4. Juni. Frei nach dem Volkslied »Ja, mir san mit’m Radl da« trifft auch sicherlich eine Radfahrgruppe aus Thouaré ein, die die gesamte Strecke nach Homberg mit dem Fahrrad zurücklegen wird. Im Anschluss ist ein deutsch-französisches Turnier im Tischtennis, Badminton und Handball geplant. Diejenigen, die nicht nur zuschauen, sondern sich auch selbst ein wenig sportlich betätigen möchten, können sich zu einer Wandertour am Sammelpunkt einfinden. Für Verpflegung an der großen Halle und während der Wanderung ist gesorgt.
Für Pfingstsonntag ist ein gemütliches Beisammensein im Garten Thouaré geplant. Bei Picknick mit herzhaften und süßen Leckereien sowie musikalischer Unterhaltung durch französische und deutsche Musiker können alte Freundschaften wieder aufleben und neue geschlossen werden. Am Sonntagabend heißt es Abschied nehmen, beide französischen Busse fahren dann wieder ab.
Um alle Gäste unterbringen zu können, werden für das Wochenende noch Übernachtungsmöglichkeiten gesucht. Wer jemanden aufnehmen oder sich noch bei den Vorbereitungen einbringen möchte, melde sich bitte bei der Kommissionsvorsitzenden Friederike Feyh unter 06633/5234 oder thouare2022@gmail.com.