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Unterwegs für die Erdkröten

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Von: red Redaktion

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Homberg/Gemünden (pm). Bereits vor gut zwei Wochen waren die ersten Amphibienretter, bestehend aus den Naturschutzfreunden und der NABU-Gruppe Homberg-Gemünden, in und um Wäldershausen unterwegs und haben - wie in den Jahren zuvor - den Krötenzaun aufgebaut. Aufgrund der nachts noch vorherrschenden kalten Temperaturen um den Gefrierpunkt sind die Kröten - Molche und andere Frösche ebenso - jedoch noch nicht so aktiv wie in den Vorjahren um diese Zeit.

Die Wanderung der Erdkröten aus dem Wald zu den Laichgewässern verläuft dieses Jahr über einen längeren Zeitraum. Auch das Ausbleiben des Regens wird hierfür als Ursache gesehen. Da sich das Wetter nun geändert hat, rüsten sich die Amphibienfreunde für einen verstärkten Einsatz. Erdkröten ernähren sich sehr gerne zum Beispiel von Nacktschnecken und Käferarten, was sie bei Gartenfreunden zu gern gesehenen Gästen macht.

Tiere leicht mit Laub zu verwechseln

An dieser Stelle möchten die Naturschützer nochmals darauf hinweisen, dass Autofahrer in dieser Jahreszeit darauf achten sollten, ob Frösche oder Kröten ihren Weg kreuzen. Man könne die Tiere leicht mit Blättern verwechseln, weil sie sich absolut nicht bewegen, wenn sich ein Auto nähert. Schon Geschwindigkeiten um die 50 Kilometer pro Stunde reichten aus, die Tiere zu töten, denn alleine durch den Luftsog könnten die Lungen der Tiere platzen.

Um vorsichtige und langsame Fahrweise wird daher gebeten - sowohl für die Kröten als auch für die Helfer, die die Tiere morgens und abends aus den Krötenzäunen über die Straße tragen werden.

»Wir freuen uns über jeden Autofahrer, der die Geschwindigkeit in den auch durch Schilder gekennzeichneten Bereichen reduziert - leider ist das momentan nur selten der Fall«, kritisieren die Naturschützer.

Fassungslos sei nicht nur ein Elternpaar gewesen, das mit ihren Kindern unterwegs zum »Krötentragen« war. Zur Sicherheit hatte der Vater noch Warnleuchten an den Ausgangspunkt aufgestellt. Diese Warnleuchten waren dann jedoch leider nicht mehr da, als die Familie zum Ausgangspunkt zurückkehrte.

Die Naturschutzfreunde appellieren an die Autofahrer, möglichst umsichtig zu fahren, vor allem weil man auf der Höhe des Gestüts Wäldershausen keinen Krötenzaun errichten könne, und auch dort reger Krötenkreuzverkehr herrsche.

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